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EU gibt Gas bei grünen Energien + Biogas stößt an Grenzen

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 31. März 2023

Ich könnte wetten, dass es dem französischen Präsidenten Herrn Macron noch gelingen wird, Atomkraft als grüne Energie aufzunehmen in das neue Energiekonzept der EU. Das verdanken wir sicher dem „deutschen Wunsch“ von Herrn Verkehrsminister Wissing (FDP), E-Fuels noch zuzulassen ab 2035 für Verbrennermotoren, d. h. hier wurde ein längst ausgehandelter Vertrag von Deutschland aufgeweicht, deshalb wird die Atomkraft, die ja niemand mehr ernsthaft haben möchte, als grüne Energie in unsere Zukunftspläne in Europa aufgenommen.

Es gibt auch Kritik daran, dass Biomasse und Holz als erneuerbar gilt. Es ist einfach Unsinn, riesige landwirtschaftliche Flächen mit Mais zu bebauen und diesen dann nachher zu vergären, um Biogas zu erzeugen.

Biogas sollte aus dem erzeugt werden, was ursprünglich mal vorgesehen war und dann bleibt Biogas eben ein willkommener, aber nur geringer Beitrag zu unserer Energieversorgung. 

Dass wir Holz nicht verbrennen sollten begründet sich schon dadurch, dass wir viel zu wenig Holz haben und dieses für wichtigere Dinge brauchen als es anzuzünden oder zu vergären. Dadurch tritt das CO₂ wieder in die Umwelt aus, das die Bäume vorher jahrzehntelang gespeichert haben.

Ich bin mal gespannt, ob es mit dem Beschleunigen der Genehmigung für erneuerbare Energien bald etwas wird. Ich bin und bleibe hier skeptisch, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Der Kommentar von Herrn Knut Krohn hat das alles sehr gut getroffen.

Beim Artikel über Biogas steht natürlich zurecht drin, dass wir vor 2030 wohl nicht damit rechnen können, in größeren Mengen grünen Wasserstoff zur Verfügung zu haben. Ich befürchte, es wird sogar noch etwas länger dauern.

Im Gegensatz zu den Berliner Forschern bin ich der Auffassung, dass grüner Wasserstoff zum Beheizen von Häusern sehr wohl eine Zukunft hat, da dafür das Erdgasnetz und die Erdgasspeicher genutzt werden können.

Lassen wir uns überraschen, wie sich das Ganze mit dem grünen Wasserstoff entwickelt. Auch hierzu gibt es „EU-Pläne“, die schon beschlossen sind. 

Ich bin mir ganz sicher, dass wir nicht alles mit Strom erledigen können in den nächsten 100 Jahren, was wir an Energiebedarf haben in den privaten Haushalten, im Gewerbe und in der Industrie. Uns verbleibt definitiv nur noch die Kernenergie und der grüne Wasserstoff.

Ganz offen gesagt wäre mir der grüne Wasserstoff erheblich lieber als die Kernenergie, von der wir auch in 100 Jahren noch nicht wissen, wie wir die Endlagerung des „Abfalls“ hinbekommen sollen.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 31. März 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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