Aktuelles / Pressespiegel
Zinswende geht an Sparern vorbei
Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 11. / 12. Februar 2023
Wir haben schon mehrfach auf unserer Homepage Artikel eingestellt mit Kommentierungen zum Thema „wie werden sich die Zinsen entwickeln / was ist der aktuelle Stand / welche Hypothesen gibt es für die Entwicklung der langfristigen Zinsen für ein Baudarlehen“.
Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr diesen Artikel zu lesen und ihnen zur Verfügung zu stellen. Hier wird deutlich dargestellt, dass die steigenden Leitzinsen, die die Europäische Zentralbank beschließt um die Inflation zu bekämpfen, nicht zwingend dazu führen das Baugeld genau dieser Entwicklung folgt.
Baukredite richten sich nach den Renditen von Bundesanleihen, die an der Börse gehandelt werden, da es sich hier einfach um langfristige Anlageformen für denjenigen der das Darlehen zur Verfügung stellt handelt. Deshalb sind auch die Anleiherenditen seit Jahresbeginn leicht gesunken, weil die Märkte mit einer baldigen Zinspause rechnen, entsprechend gehen auch die Bauzinsen zurück.
Natürlich gibt es keine vollständige Entkoppelung zwischen den Leitzinsen, die die Europäische Zentralbank vorgibt und der Renditen von Pfandbriefen. Der Einfluss ist aber wesentlich geringer wie dieser Umstand vielleicht vom ein oder anderen Bauherrn eingeschätzt wird.
Dass es eine Zeit lang dauert, bis die erhöhten Leitzinsen auch zu höheren Zinsen auf dem Festgeldkonto führen, war schon immer so, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass dies Mal anders war. Aber ich bin mir ganz sicher, dass die Zinsen für Spareinlagen sich erhöhen werden.
Allerdings gehe ich auch davon aus, dass wir nicht allzu viele Leitzinserhöhungen mehr bekommen werden, da die Inflation zurückgeht, die ja ganz entscheidend von den stark gestiegenen Energiepreisen „angeheizt wurde“.
Was natürlich dieser Artikel auch zeigt ist, dass niemand den Preissteigerungen hinterher sparen kann. Grund sind die Preiserhöhungen für Einfamilien-, Reihen-, Doppel-, und Kettenhäuser, die selbst bei geringerer Materialpreiserhöhung, auf die wir hoffen, mindestens bei 3 - 4 % pro Jahr liegen werden, sind dies mindestens 20.000 € pro Jahr, d. h. sie müssen jeden Monat 1.700 € sparen, um der Preissteigerung „hinterherzukommen“. Dies ist nicht nur sehr schwer zu schaffen, sondern auch nicht wirklich sinnvoll.
Wie schon häufiger auf unserer Homepage ausgeführt, werden wir uns alle darauf einstellen müssen, dass langfriste Baukredite (Zinsfestschreibung 15 Jahre) 3 %, vielleicht auch knapp unter 3 % in den nächsten Jahren „kosten“ werden. – Statt wie noch im Sommer 2022 1,6 % bis 1,8 % -. Wenn mit 1 % anfänglich getilgt wird, ist der monatliche Mehraufwand für eine Bauherrenfamilie, auch unter Berücksichtigung der möglichen Energiekosten Einsparungsmöglichkeiten, bei einem Neubau Einfamilienhaus von Bauconcept, bei im Mittel 250 € bis 300 € im Monat.
Durch die jetzt höheren Lohnabschlüsse ist dieser Mehraufwand in 3 4 Jahren kaum mehr spürbar und in 7 oder 8 Jahren können sie die Tilgung von 1 % auf 2 % erhöhen „ohne, dass es weh tut“.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 13. Februar 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH