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Waldzustandserhebung: 4 von 5 Bäumen sind krank – Waldumbau drängt

Pressemitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 21. März 2023

Wir brauchen gar nicht weit wegfahren um abgestorbene Wälder zu besichtigen, das haben wir hier bei uns im Hoch- und auch schon im Nordschwarzwald zur Genüge, schön, dass wir dies nun als 80-seitigen Waldzustandsbericht nachlesen können.

Die Frage ist, wann wird Entsprechendes unternommen seitens der Landes- bzw. Bundesregierung.

Dass seit vielen Jahren nicht genug Regen fällt, um die Wälder zu erhalten, ist auch nichts Neues. Wir haben laufend neue Rekorde, z. B. wärmstes Jahr seit Aufzeichnung des Wetters oder trockenstes Jahr seit mehreren Jahrzehnten. Diese Negativ-Auflistung lässt sich beliebig verlängern.

Jetzt wissen wir auch hochoffiziell seit 21. März 2023, dass 44 % der Baumkronen in der Warnstufe sind und 35 % sogar mit deutlichen Kronenverlichtungen.

Unsere Landesregierung kennt diese Zahlen auch mit Sicherheit nicht erst seit dem 21. März 2023, veröffentlicht aber Pressemitteilungen erst vor Kurzem, dass wir jetzt nur noch Häuser aus Holz erstellen sollen, da dies ökologisch richtig wäre.

Wir haben dazu bereits auf unserer Homepage Stellung bezogen, wie weit dies von der Realität entfernt ist. (Artikelserie aus dem Gebäudeenergieberater 01/2023 und 02/2023)

Wir werden also künftig Mischwald bekommen, auch im Schwarzwald. Damit steht dann noch weniger Bauholz zum Bau von Häusern zur Verfügung, da aus Laubbäumen keine Häuser gebaut, sondern Möbel und Treppen gefertigt werden.

Bis der Wald „umgebaut“ ist, vergehen Minimum 80 – 100 Jahre, d. h. unsere Urenkel werden davon irgendwann, je nachdem, profitieren können oder damit leben müssen.

Ich bin sehr gespannt darauf, welche Baumsorten bei uns im Schwarzwald künftig gepflanzt werden sollen, die mit wesentlich weniger Wasser auskommen und auch die starke Sonneneinstrahlung gut vertragen, d. h. nicht nur dahinvegetieren, sondern auch gut wachsen und gedeihen.

Es scheint ja nun wohl sicher zu sein, wie wir erst vor wenigen Tagen erfahren durften, dass die Klimaschutzziele von Paris (2015 Klimakonferenz) nicht eingehalten werden können und wir wahrscheinlich schon im Jahr 2030 die um 1,5 % angestiegene Erderwärmung erreicht haben, die durch geeignete Maßnahmen bis zum Jahr 2050 hinausgeschoben werden sollte.

Besonders erschreckend ist folgender Satz aus der Pressemitteilung:

„Auch die Vitalität der gemeinen Wald-Kiefer, die bisher als ein Hoffnungsträger im Klimawandel gilt, leidet. Nur noch 13 % der Kiefern sind gesund.“

Auch Laubbäume scheinen ebenfalls stärker unter dem Klimawandel und der Trockenheit zu leiden, als man bislang dachte.

Plötzlich liest man auch wieder etwas über saure Waldböden. 

Die Älteren unter Ihnen werden dies noch aus ihrer Jugend kennen. Damals wurde viel über den sogenannten sauren Regen berichtet, der unseren Wald schädigt. Das liegt  über 30 Jahre zurück, wurde zwischenzeitlich „tot geschwiegen“ und jetzt ist auf einmal der saure Boden wieder da, weil er wohl nicht mehr länger zu verleugnen ist.

Wir fügen Ihnen auch den Bericht vom BUND vom 24. Oktober 2018 bei.

Hier wird über das Waldsterben im Schwarzwald berichtet. Wegen der Rekordtemperaturen und der Trockenheit wird prognostiziert, dass der Schwarzwald bald nicht mehr wiederzuerkennen sei. 

Leider hat sich diese Prognose vollumfänglich bestätigt. Wir haben ein Problem und das nicht erst seit gestern. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ernst genug genommen wird, insbesondere nicht von unserer Landesregierung.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 22. März 2023

Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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