Aktuelles / Pressespiegel

Waldzustandsbericht 2023 zeigt weiteren Handlungsbedarf

Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg vom 26. Oktober 2023

Man glaubt es nicht, auch unser zuständiger Landwirtschaftsminister Herr Peter Hauk in Stuttgart stellt nun fest, dass unser Wald ein hohes Schadensniveau hat, insbesondere bei Fichten und Buchen. 

Seit vielen Jahren gibt es hier das Problem, dass wir viel zu wenig Niederschläge haben und zu hohe Temperaturen viel häufiger sind als noch vor 10 oder 15 Jahren und dass deshalb insbesondere auch im Schwarzwald viele Quadratkilometer Wald fast vollständig abgestorben sind. Es braucht eine Zukunftsstrategie, das heißt, wir müssen Bäume pflanzen, die mit wesentlich weniger Wasser auskommen und die Hitze gut vertragen, wobei sich die Waldexperten noch nicht sicher sind, mit welchen Baumarten dies auch tatsächlich hinzubekommen ist.

Was häufig außer Acht gelassen wird ist, dass wir intensiv daran arbeiten, durch die Klimaschutzmaßnahmen die Erderwärmung auf 1,5 % im Jahr 2045 bzw. 2050 zu begrenzen. Wenn dann weltweit durchschnittlich nur dieser Temperaturanstieg erreicht wird bedeutet dies aber, dass wir in Europa etwa 2,5 % mehr durchschnittliche Temperaturen haben und es eben Regionen gibt auf der Welt, die unter 1,5 % Erderwärmung liegen.

Das ist eben das „Wesen“ eines Durchschnittswertes. Das heißt, wir werden hier bei uns im Süden Deutschlands 2050 die derzeitige Durchschnittstemperatur von Florenz haben und wenn wir „Pech haben“, was ich vermute, da wir die 1,5 Grad nicht schaffen werden, eher die Temperaturen von Sizilien, wie diese heute sind.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese Zusammenhänge unser Landwirtschaftsminister Hauk in Stuttgart auch noch nachvollziehen kann und deshalb nicht weiter vorschlägt, dass Firmen, die in Baden-Württemberg einen CO²-Ausgleich brauchen wie beispielsweise die Firmen, die wie Bauconcept Häuser erstellen, dies nicht in Windparks in Indien oder in dubiose Aufforstungsprojekte im Amazonas investieren bzw. die entsprechenden Zertifikate kaufen müssen wie bislang, sondern hier bei uns vor unserer eigenen Haustüre finanziell dazu beitragen, dass unsere Wälder an den Klimawandel angepasst werden, damit künftige Generationen auch noch von diesem Wald profitieren können zur Erholung und als Co²-Speicher.

Man muss sich mal die Zahlen genau anschauen: 44 % unserer Waldflächen in Baden-Württemberg haben deutliche Schäden und diese sind nicht gestern entstanden, sondern das ist eine Entwicklung aus den letzten 20 / 30 Jahren, in denen offensichtlich unsere Landesregierung in Stuttgart der Aufgabe nicht die notwendige Priorität eingeräumt hat, und jetzt haben wir das Problem. Jetzt gibt es kranke Bäume, die deshalb auch noch einen Borkenkäferbefall bekommen. Das ist aber auch nichts wirklich Neues.

Das einzige, das für mich hier neu war, ist, dass ich bislang dachte, dass Laubbäume wie Buchen und Eichen Trockenheit und Hitze besser vertragen, aber offensichtlich sind Buchen nun auch keine Alternative mehr.

Was ich in dem Waldzustandsbericht auch ganz wesentlich vermisse ist der Ausblick, was wann wie gemacht werden soll, damit unser Wald nicht noch mehr abstirbt und dass darauf hingewiesen wird, mit welchen Baumarten dies geschehen soll. Olivenbäume werden wir wohl kaum pflanzen wollen.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 27. Oktober 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

Zur Pressemitteilung