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Viessmann: Experten warnen vor Risiken

Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 26. April 2023

Was sehr bedauerlich ist, ist, dass ein gutes und innovatives Unternehmen wie Viessmann in die USA verkauft wird, solche Verkäufe sind für uns alle nicht wünschenswert. 

Wir arbeiten mit Viessmann schon viele Jahre zu unserer vollen Zufriedenheit und der unserer Kunden zusammen.

Für uns kam die Nachricht am 25. April 2023 auch völlig überraschend, sicher auch für die meisten Mitarbeiter bei Viessmann. Es wäre gut gewesen, wenn ein solches Unternehmen weiterhin im Familienbesitz geblieben wäre, aber der Kaufpreis war so hoch, dass Familie Viessmann nicht mehr nein sagen konnte.

Ich glaube es gibt nicht viele Eigentümerfamilien, die so viel Geld für ihr Unternehmen bekommen bei einem solchen Jahresumsatz.

Es wird sicher auch die offensichtliche Qualität der Produkte und die Qualifikation der Entwicklungsabteilungen ganz erheblich dazu beigetragen haben, dass dieser Kaufpreis erzielt werden konnte. Ob eine Produktion in den USA billiger ist, wie bei uns, wage ich zu bezweifeln – das kann nicht das Argument gewesen sein für den Verkauf. 

Nichts gegen den Standort Allendorf in Hessen, aber dieser ist doch sehr ländlich und damit dürften auch die Lohnkosten in der Produktion nicht an der Obergrenze dessen liegen, was in Deutschland bezahlt wird.

Was mich persönlich ärgert ist der Kommentar.

Man könnte fast glauben, dass die Verfasserin schon vor 10 Jahren darauf aufmerksam gemacht hätte, dass wir alle die Energiewende brauchen, die darauf hinausläuft, dass wir quasi Strom als einzig richtigen Energieträger betrachten. Das war noch nie ernsthaft eine Lösung, genauso wenig, dass Strom als der Einzige ausschließliche Energieträger für die Zukunft erkannt wird. Wärmepumpen waren zum damaligen Zeitpunkt auch nicht wirklich wirtschaftlich – das sind diese heute auch noch nicht – aber heute müssen wir sie einbauen, da wir kein russisches Erdgas mehr haben und das flüssige Erdgas nicht verwenden sollen, wir verbrennen lieber Kohle für die Stromerzeugung. 

Fakt ist, dass wir wieder mal von China überholt werden, wo noch mit erheblich niedrigen Löhnen produziert werden kann und die Mitglieder der Familie Viessmann haben dann sicher für sich die Entscheidung getroffen sich diesem Druck auch, als ganz großer Familienmittelständler, nicht auszusetzen, um daran gegebenenfalls unterzugehen.

Ich denke das war der entscheidende Punkt, dass hier Sorge bestand dann aus Fernost in ein oder zwei Jahren erdrückt zu werden, zu diesem Zeitpunkt wäre dann ein Verkauf unmöglich gewesen, zumindest nicht näherungsweise zu diesem Preis.

Was für Familie Viessmann gut ist, ist nicht zwingend gut für unsere Wirtschaft und für den Hochtechnologie-Standort Deutschland.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 27. April 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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