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Umweltministerin Frau Klara Geywitz will Bau von Einfamilienhäusern in Deutschland eindämmen
Mit Beginn der Osterfeiertage 2022 hat unsere Bundesbauministerin den bahnbrechenden Vorschlag gemacht, dass es dringend einer Förderung durch den Bund bedürfe, damit junge Familien alte freistehende Einfamilienhäuser kaufen und diese energetisch sanieren und dann dort einzuziehen und nicht, wie häufig, neu zu bauen.
In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt, muss ein Bundesminister vom Fach sein?
Wieviel muss ein Bundesminister von dem verstehen für was er verantwortlich ist?
Anscheinend sind hier die Anforderungen sehr gering, sonst hätten wir alle nicht noch kurz vor den Osterfeiertagen uns einen solchen Unsinn auftischen lassen müssen.
Es gibt mit Sicherheit Regionen in Deutschland wo ein qm Baugrundstück auch heute noch 100 € pro qm oder gar darunter kostet.
In solchen Regionen verdienen aber die Menschen, wenn sie überhaupt einen Arbeitsplatz haben, wenig.
In wirtschaftlich starken Regionen, wie z. B. der Region Stuttgart, möchte ich gerne die junge Familie sehen die es sich leisten kann ein 800 - 1.000 qm großes Grundstück mit älterem Einfamilienhaus zu kaufen, um dieses dann zu sanieren.
Dass sich in Stuttgart niemand mehr ein Baugrundstück kaufen kann hat sich rumgesprochen. Dass in den Landkreisen um Stuttgart herum Preise für einen Bauplatz für ein Einfamilienhaus ganz grob zwischen 800 und 1.500 € und teils darüber pro qm auch. D. h. eine junge Familie mit sehr hohem Familieneinkommen von über 100.000 € kauft sich dann ein solches Grundstück für 1 – 1,2 Mio. €, für das darauf befindliche Gebäude werden dann auch nochmal, auch wenn es alt ist, 250 – 300.000 € fällig und wenn ein 150 qm großes Haus grundlegend saniert wird, damit es dem neusten energetischen Standard entspricht, sind es nochmal 250.000 €.
Wer hat so viel Geld?
In unserer Region müssen deshalb solche Einfamilienhäuser, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind und eigentlich einer grundlegenden Sanierung bedürfen, abgerissen werden, um auf dem 10 ar Grundstück entweder mehrere Doppelhaushälften oder Reihenhäuser oder 3 – 4 neue freistehende Familienhäuser verwirklicht werden.
Dann würde mich auch persönlich interessieren wie Frau Bundesministerin Geywitz vorgesehen hat, dass ältere Menschen, die in ihrem Einfamilienhaus – an dem sie jahrzehntelang abbezahlt haben – noch wohnen, da sie noch nicht in ein Seniorenstift oder Altersheim umziehen möchten, dazu gebracht werden sollen das Einfamilienhaus zu verkaufen und in ein Seniorenstift umzuziehen.
Geld ist sicher kein Anreiz für diese älteren Mitmenschen, die um jeden Tag froh sind an welchem sie in ihrem eigenen Haus noch leben dürfen und verlassen ihr eigenes Haus genau dann aus gesundheitlichen Gründen, wenn die selbständige Grundversorgung nicht mehr funktioniert und auch die ambulante Pflege nicht mehr ausreichend ist und/oder Essen auf Rädern.
Aber auch dafür wird uns sicherlich Frau Bundesbauministerin Geywitz, die immer noch keinen Presseverteiler eingerichtet hat, dass man aktuelle Informationen aus ihrem Ministerium bekommt, ohne auf deren Homepage zu suchen, eine clevere Idee präsentieren.
Unternehmen, wie Bauconcept, die sich seit fast 35 Jahren mit dem Thema Nachverdichtung im sogenannten Innenbereich befindlicher Grundstücke befasst, sind sehr gespannt was uns hier bald geboten wird.
Wir suchen schon lange nach solchen Ideen, wie sehr viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auch, die eine Nachverdichtung innerhalb ihrer Gemeinden umsetzen wollen. Wir dürfen gespannt sein was hier kommt.
Meiner Vermutung nach wird daraus aber nichts, da außer unverbindlichen Ankündigungen und Einrichtung von Arbeitskreisen nichts passieren wird.
Was ist Ihre Meinung? Müssen wir solche Dinge akzeptieren, inklusive der damit verbundenen Verschwendung von Steuergeldern? Ich glaube wir sollten es nicht tun und uns wehren.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 18. April 2022
Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH