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Sichere Versorgung mit Strom bis Ende des Jahrzehnts gewährleistet

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 1. Februar 2023

Ich hoffe, wir können nun alle wieder beruhigt schlafen, „wir haben das Problem mit der Stromversorgung seitens unserer Bundesregierung gelöst“. 

Diese sogenannten Stresstests werden regelmäßig gemacht, welche Bedingungen hier zugrunde gelegt werden ist zumindest für mich schwer nachzuvollziehen.

Wie erst vor wenigen Tagen wieder in der Stuttgarter Zeitung zu lesen war und im Stern mit dem RWE Vorstandsvorsitzenden gibt es ein ganz anderes entscheidendes Problem, nämlich, dass das Leitungsnetz für den Strom weder überregional, d. h. von der Nord- und Ostsee zu uns nach Baden-Württemberg, noch regional dafür ausgelegt ist, dass wir jetzt Strom als Ersatz für andere Energieträger einsetzen.

D. h. die Elektromobilität ist gefährdet, wenn hier nicht schnellstens Lösungen gefunden werden. Das kann eigentlich nur so funktionieren, dass unsere Bundesregierung viel Geld in die Hand nimmt und den Stromversorgern dabei hilft,  das Leitungsnetz auszubauen. Ohne finanzielle Anreize ist dies meiner Einschätzung nach nicht möglich, da es für die Stromnetzbetreiber nicht wirtschaftlich ist.

Was die Bundesnetzagentur immer so berichtet muss meiner Meinung nach regelmäßig kritisch hinterfragt werden. 

Meine Erfahrungen mit der Bundesnetzagentur beziehen sich auf das Telefonnetz und die Glasfaserversorgung und dort ist die Bundesnetzagentur ihren Aufgaben, z. B. die Telekom als wesentlichen Netzbetreiber zu überwachen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, nur in sehr geringem Umfang nachgekommen.

Wir hatten bei mehreren Bauvorhaben in den letzten zwei, drei Jahren ganz erhebliche Probleme, die Telefonversorgung für unsere Kunden zu bekommen. Von schnellem Internet und Glasfaseranschluss will ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen.

Fakt ist doch, auch was den Netzausbau betrifft, dass es mindestens 2030 wird, bis die neuen Stromtrassen fertig sind, die Baden-Württemberg und Bayern mit Strom aus der Nord- und Ostsee versorgen. 

Ich empfehle Ihnen, diesen Artikel kritisch zu lesen. Ich denke schon, dass unsere Bundesregierung hier ihr Möglichstes tut, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten, aber die Umsetzung scheint mir doch sehr schwierig zu werden, auch wenn noch so viele Stresstests gemacht und Gutachten eingeholt werden.

Wir werden wohl nicht umhin kommen, Gaskraftwerke noch ein paar Jahre zu betreiben, auch wenn das Gas im Moment noch relativ teuer ist, obwohl der Preis um 70 % gefallen ist.

Seien wir froh, dass Atomkraftwerke jetzt endgültig abgestellt werden, auch wenn wir uns damit die Kohlekraftwerke jetzt noch ein paar Jahre „einhandeln“, selbst wenn diese unsere Ziele zur CO2-Reduzierung völlig zunichtemachen, obwohl die CO2-Reduzierung dringendst konsequent angegangen werden muss.

Wie sagte unsere frühere Bundeskanzlerin immer, wenn auch nicht immer zutreffend: „Diese Vorgehensweise ist alternativlos“.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 1. Februar 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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