Aktuelles / Pressespiegel
Neubauförderung startet im März 2023
Ankündigung des Bundesbauministeriums vom 25. Januar 2023
Das lange angekündigte Programm zur Neubauförderung ist nun auf den Weg gebracht, entsprechende Anträge bei der KfW sollen noch im März 2023 gestellt werden können (siehe auch beiliegende Veröffentlichungen).
Dass die alte Förderung im Januar 2022 gestoppt wurden, macht Sinn. Das haben wir auf unserer Homepage schon mehrfach angegeben, da hier ja definitiv eine Fehlleitung der Steuergelder stattgefunden hat, d. h. das Gesetz hatte Lücken und das Geld der Steuerzahler wurde für Dinge ausgegeben, die keinen Sinn machen. Das waren leider mehrere Milliarden Euro.
Die Neubauförderung, die ab Juni für Familien gelten soll, haben wir auf unserer Homepage erst vor wenigen Tagen kommentiert.
Ich bin nicht immer einer Meinung mit dem Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Bauindustrie Herrn Tim-Oliver Müller, aber hier scheint er genau richtig zu liegen.
Dass zinsverbilligte Kredite für junge Familien der richtige Weg sind, steht außer Frage, dass aber die Einkommensgrenze, die hier festgesetzt wird, keine regionalen Besonderheiten beachtet wie, dass es Metropolregionen gibt wie die unsere, in welcher die Menschen gut verdienen, aber auch hohe Lebenshaltungskosten haben, ist ein ganz wesentlicher Nachteil, der dieses Programm für unsere Region nutzlos macht.
Es hatte sich schon angedeutet, aber jetzt ist wohl es „amtlich“, dass nur spezielle Energieeffizienzhäuser staatlich gefördert werden. Das ist „grober Unfug“, selbst bei den derzeit sehr hohen Energiekosten rechnet sich nie und nimmer für eine Familie der Mehraufwand für ein Energieeffizienzhaus 40.
Die CO2-Bilanz eines Energieeffizienzhauses 40, das nicht vollständig aus Holz gebaut ist, ist erheblich schlechter als ein sehr gut gedämmtes Haus, das den KfW 55 Standard erfüllt.
Jetzt soll nach nachgewiesen werden beim Effizienzhaus 40, dass auch die Vorgaben für nachhaltiges Bauen eingehalten werden.
Dafür gibt es, es sei denn, man baut ein reines Holzhaus, noch keine bzw. nur ganz wenige Baustoffe und erst recht keine / kaum zertifizierten Spezialisten, die dann auch das Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude ausstellen können.
Wir sind Mitglied bei der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Ich werde die Qualifizierung zum zertifizierten Auditor machen, irgendwann dieses Jahr. Das ist 4 x je ein halber Tag á 3,5 Stunden Schulung. Ich weiß aber heute schon, dass ich dann zwar mehr weiß zum Thema nachhaltiges Bauen, was mir aber nichts nützt, weil ich die entsprechenden Baustoffe nicht beschaffen kann – siehe hierzu auch die Bauconcept-Ökobilanz Stand Herbst 2022. Bei Greenwashing machen wir nicht mit.
Selbst wenn die KfW die 100.000 Euro maximale Förderung zinsfrei zur Verfügung stellen würde, was kaum zu erwarten ist, spart sich die Bauherrenfamilie 3.000 bis 3.500 Euro pro Jahr an Zinsen. Das führt nicht zu der notwendigen Entlastung und rechtfertigt die höheren Kosten eines Energieeffizienzhauses 40 nicht, da die Energieeinsparung selbst bei den heutigen Preisen maximal bei 100 bis 200 Euro pro Monat liegen wird.
Ich für meinen Teil hatte schon befürchtet, dass das, was jetzt unsere Bauministerin Frau Klara Geywitz auf den Weg bringen will mit der Wohnbauförderung, nicht wirklich der große Wurf sein wird. Das, was jetzt vorliegt, ist nicht nur kein großer Wurf, sondern nicht einmal ein „Mini-Wums“, wie unser Bundeskanzler dies wahrscheinlich bezeichnen würde.
Ich für meinen Teil glaube nicht mehr daran, dass hier noch wesentlich nachgebessert wird, d. h. für die Menschen, die ich kenne und die gerne ein eigenes Haus haben wollen, bringt die neue Wohnbauförderung des Bundesbauministeriums exakt genau gar nichts.
Aber vielleicht können wir uns ja alle irgendwann noch positiv überraschen lassen, obwohl ich nicht davon ausgehe.
Wie schon mehrfach auf unserer Homepage dargestellt, sollte unsere Bundesregierung 20 % oder 30 % der Mehrwertsteuer, die sie bei einem Reihen- oder Doppelhausneubau einnimmt, mit insgesamt rund 80.000 bis 100.000 Euro als Förderung jungen Familien wieder zukommen lassen. Das würde Geld in die Staatskasse bringen und nicht welches kosten, das mehr oder weniger sinnfrei von uns Steuerzahlern jetzt ausgegeben werden soll.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 25. Januar 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH
Artikel Dt. Handwerkszeitung Artikel Handelsblatt Artikel Haufe Artikel Zeit online