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Materialpreise und Lieferengpässe bremsen die Bauwirtschaft aus

Pressemitteilung der Landesvereinigung der Bauwirtschaft vom 14. September 2021

Für mich ist es unverständlich warum die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, die ja die Interessen kleiner und mittelständischer Bauunternehmen und Handwerkern vertreten soll, nicht Ross und Reiter nennt, die zu den großen Preissteigerungen beim Material und dessen Verknappung geführt haben. Die Baustoffindustrie nutzt die Corona-Pandemie dafür aus, durch geringere Produktion die Materialpreise nach oben zu treiben, da es schon lange keine alternativen Einkaufsmöglichkeiten gibt für mittelständische Unternehmen, schädigt die Baustoffindustrie definitiv die Leute von denen sie lebt, nämlich die Firmen die ihr Material kaufen.

Hier sollte meinem Erachten nach die Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg nicht der Politik vorschlagen, dass Baustoffe nur noch regional verkauft werden dürfen. Ein solch weitreichender Eingriff in den Markt ist nur in sozialistischen Ländern sowie Diktaturen möglich und das haben wir erfreulicher Weise nicht bei uns in Deutschland und brauchen das auch nicht.

Steine, Kies und Sand werden sicher nicht nach China exportiert und in die Vereinigten Staaten, zumindest nicht in nennenswertem Umfang, im Gegensatz zum Bauholz. Bei den Produktionsmengen kann die Politik auch nicht ansetzen, sondern hier muss die Landesvereinigung Bauwirtschaft sich aktiv mit den Vertretungen der anderen Bundesländer zusammentun und dann als Gegenpart auf Augenhöhe der Baustoffindustrie klarmachen von wem diese lebt, auch in Zeiten wo die Bauwirtschaft nicht so eine sehr gute Auftragslage hat wie derzeit.

Ich hoffe, dies wird irgendwann etwas werden. Die letzten Jahrzehnte wurde hier, zumindest für mich nicht erkennbar, etwas in die richtige Richtung getan, obwohl dies schon lange dringend notwendig gewesen wäre. Es ist eben einfacher nach der Politik zu rufen, aber das bringt nachweislich wenig bis gar nichts, als selber endlich das Notwendige zu tun.

Dass es kartellartige Zusammenschlüsse von Frisch-Beton-Werken gibt die den Preis abstimmen ist in unserer Branche allen bekannt und trotzdem passiert nichts. 

Hier gibt es viele weitere Beispiele, die jeder kennt, der in Baubranche arbeitet und trotzdem ändert sich nichts, weil die Interessenvertreter der Baugewerke nichts tun was zielführend ist.

Irgendwann kann niemand mehr diese Preise für die Bauleistungen bezahlen und dann müssen die kleinen und mittelständischen Unternehmen zuschließen und ihre Leute zum Arbeitsamt schicken und die große Baustoffproduzenten schicken auch ein paar Leute zum Arbeitsamt und kürzen die Dividende der Aktionäre und das war es dann.

Bleiben Sie gesund.

Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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