Materialknappheit auf Baustellen

Bislang hatte ich den Eindruck, dass das Problem mit dem Materialmangel auf unseren Baustellen noch nicht für Gips und Gipsprodukte zutrifft.

Seit dem 10. Juni 2022 bin ich jetzt etwas schlauer.

Bei einem Bauvorhaben von uns, bei dem wir insgesamt 10 Doppelhaushälften erstellen, wollten wir bei einem Haus am Mittwoch, dem 8. Juni 2022, mit dem Spritzen des Innenputzes beginnen.

Dies hat nicht funktioniert, weil das entsprechende Gipssilo nicht angeliefert wurde.

Der Vorarbeiter des Unternehmens, das seit über 20 Jahren die Gipserarbeiten bei allen unseren Bauvorhaben macht, hat dann natürlich gleich reklamiert und dann wurde ihm gesagt, es gibt einen „Engpass“ und das Silo käme dann am Freitagmorgen zwischen 6 und 7 Uhr, d.h. am 10. Juni 2022.

Es kam tatsächlich am 10. Juni 2022 und war auch kurz nach 7 Uhr da, aber es war befüllt mit 0,5 to Innenputzmaterial, das reicht für etwa 2 bis 2,5 Stunden Arbeit.

Es wurde dann aber zugesichert vom Lieferanten, einem der europaweit größten Gipshersteller, der in vielen europäischen Ländern große Gipswerke betreibt, dass am Montag, den 13. Juni 2022 ein Sattelzug käme und das Silo befülle mit etwa 5 bis 5,5 to, was für eine Doppelhaushälfte benötigt wird.

Die für uns seit über 20 Jahre tätige Gipserfirma hat eine gewisse „Einkaufsmacht“, da diese täglich auf ihren Baustellen weit über hundert Mitarbeiter einsetzt und deshalb bei der Gipsindustrie ein guter Kunde ist.

Trotzdem gilt ab sofort, dass mindestens drei, besser vier Wochen vorher die Bestellung raus muss für die Gipslieferung und der genaue Liefertag nicht bestätigt wird.

Andere Lieferanten, mit denen „unsere“ Gipserfirma zusammenarbeitet, können seit mehreren Tagen quasi gar nichts mehr liefern.

Dies ist eine kleine Anekdote für diejenigen, die glauben, wir hätten das Meiste bereits hinter uns wegen Corona, Lieferkettenunterbrechungen und dem Ukrainekrieg.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 11. Juni 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH