Aktuelles / Pressespiegel
Licht und Schatten beim Treffen der G20-Umwelt- und Klimaminister*innen
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 28. Juli 2023
Leider gibt es immer noch viele Länder die die Sinnhaftigkeit des Umweltschutzes nicht erkennen wollen, so wie wir dies ja auch bei uns in Europa jahrzehntelang nicht wahrhaben wollten. Es gibt heute noch größere Gruppierungen in Europa, die nicht erkennen wollen, dass die Klimaschäden, unter denen wir zu leiden haben, alle von uns Menschen verursacht worden sind; wenn wir mal davon absehen, dass immer mal wieder auf der irgendwo auf der Welt ein Vulkan ausbricht.
Selbst die Waldbrände, die jetzt wieder im Mittelmeerraum waren, die riesige Flächen von Wald zerstört haben und damit auch jegliches Leben auf dem Waldboden, wären verhinderbar und würden nicht unser Klima und unsere Umwelt schädigen, wenn wir unsere Wälder „umbauen würden“, dass diese größere Hitze und den Wassermangel besser verkraften.
Aber mit solchen Dingen kommen wir, auch bei uns, viel zu langsam voran. Mir wäre nicht bekannt, wo wir so etwas in Deutschland haben, was über das „Versuchsstadium“ hinausgeht.
Aber die Konferenz ging ohne Einigung der G20-Umwelt- und Klimaminister*innen zu Ende. Ob dies dann im Herbst, bei der nächsten Klimakonferenz, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, etwas wird, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Wir debattieren seit ewigen Zeiten über diese Dinge und kommen nicht voran.
Mindestens gibt es jetzt wohl richtige Beschlüsse zum Schutz der Ökosysteme und Maßnahmen gegen die globale Plastikverschmutzung. Ein neues Wort habe ich jetzt auch gelernt: Unsere Ozeane sind sog. Kohlenstoffsenken und die wollen wir nun künftig schützen.
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesklimaschutzministerium, Stefan Wenzel, weißt darauf hin, dass wir den Ausbau der erneuerbaren Energien verdreifachen müssen und hierfür soll es wohl Finanzierungserleichterungen geben für die südlichen Länder. Ich kann aber nicht erkennen, dass zu diesem Punkt irgendwelche Vereinbarungen getroffen wurden. Im Gegenteil: Auch hier wurde wiederrum von einer kleinen Gruppe von Staaten alles blockiert.
Da die G20-Länder für 85 % der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich sind, allerdings auch für 80 % der globalen Emissionen, muss hier eine Lösung, im Rahmen der G20 Gespräche, gefunden werden, sonst bleibt alles so wie es war und das können wir uns nicht leisten.
Einig war man sich wohl, dass 30 % der Flächen an Land und auf See bis zum Jahr 2030 unter Schutz zu stellen sind. Dies wurde ja vergangenes Jahr schon in Montreal beschlossen. Die Frage ist, wann beginnt die Umsetzung?
Warum müssen wir Indien 17,5 Millionen Euro geben, damit dort der Wald aufgeforstet wird. Vielleicht sollte Frau Bundesumweltministerin Steffi Lemke mal mit einem Hubschrauber den Schwarzwald überfliegen, dann würde sie schnell sehen, dass dieses Geld, investiert in den Schwarzwald, bei weitem nicht ausreicht, aber wesentlich sinnvoller wäre.
Indien ist zwischenzeitlich das bevölkerungsstärkste Land der Erde, hat eine hohe Wirtschaftsleistung und fühlt sich eng mit Russland verbunden und bekommt nun das Erdgas geliefert von Russland, das ursprünglich vorwiegend nach Deutschland, durch Nord Stream 1 und 02 geliefert wurde. Das heißt unsere Industrie muss mit den höheren Preisen leben und in Indien spart die dortige Industrie Energiekosten ein in erheblichem Umfang durch die Importe aus Russland.
Dass man fast über alles streiten kann, ist ja nicht wirklich etwas Neues. Wenn ich das richtig verstehe, was hier steht, dann waren sich die G20 wohl einig, dass die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 % und bis 2035 um 60 % reduziert werden müssen im Vergleich zu 2019.
Da man sich über das Zwischenziel, das bis 2025 zu erreichen ist, nicht einig wurde, gab es gar keine Einigung. Das ist mehr als verantwortungslos.
Ob dann beim Treffen der Staats- und Regierungschefs in Neu-Delhi im September diesen Jahres, das was jetzt nichts geworden ist, noch vereinbart werden kann, können wir alle nur hoffen.
Dass Russland hier blockiert war zu erwarten. Es muss dann einfach entschieden werden, dass sich z. B. 19 Staaten daran halten und klar herausgestellt werden wer nicht, dann kommen wir auch voran. Aber es wird eben nicht nur Russland gewesen sein, das dagegen gestimmt hat, sondern auch die Staaten, die sich mit Russland verbunden fühlen und zwar auch wegen der günstigen Energielieferungen.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 31. Juli 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH