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Klimakrise: Orte müssen sich neu erfinden

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 21. September 2022

Es ist sehr erfreulich zu lesen, dass die Region Stuttgart sich nun aktiv in einen dringend notwendigen Veränderungsprozess einschaltet. 

Der Klimawandel ist da, ob es uns gefällt oder nicht. 

Wir bekommen immer heißere Sommer und müssen uns intensiv Gedanken machen, wie wir die Folgen davon auch für die Landwirtschaft in den Griff bekommen. Gleichzeitig bekommen wir immer mehr sogenannte Starkregenereignisse, die zu Überflutungen führen, weil der Boden, der ausgetrocknet ist, das Wasser nicht aufnehmen kann. Dadurch sinkt der Grundwasserspiegel und unser wertvollstes Lebensmittel, das Trinkwasser, droht knapp zu werden.

Dies ist alles nichts Neues, das wissen wir, aber bislang gab es keine wirklichen Lösungsansätze, wie jeder von uns seinen Teil dazu beitragen kann, dass wir die Folgen des Klimawandels so klein wie möglich halten. 

Umso erfreulicher, dass nun der Chefplaner der Region Stuttgart, Herr Thomas Kiwitt, sich des Themas angenommen hat und die städteplanerischen Herausforderungen im Zeichen der Klimakrise herausgearbeitet hat. 

Wenn wir bei Bauconcept vorhabenbezogene Bebauungspläne machen, um Häuser für unsere Kunden bauen zu können, haben wir viele Dinge, die nun in normale Bebauungsplanverfahren integriert werden sollen, bereits berücksichtigt. 

Wir planen grundsätzlich mit begrünten Flachdächern, auch die Terrassen auf den Doppelgaragen sind begrünt. Wir schaffen damit eine Pufferung bzw. einen Verbrauch des Niederschlagswassers von bis zu 100 %, bei Starkregenereignissen von leider nur zu etwa 30 % bis 40 %. 

Wir arbeiten nicht mit asphaltierten Flächen, sondern mit Pflasterflächen, die zu Vegetationsflächen hin geneigt sind, sodass es auch hier zu einem hohen Versickerungsgrad des Oberflächenwassers im Boden kommt.

Ganz wesentlich ist auch, dass eine weit über das übliche Maß hinaus gehende Baumbepflanzung bei allen unseren Bauvorhaben umgesetzt wird und zwar mit Bäumen, die dauerhaft Bestand haben. In vielen Bebauungsplänen sind Baumpflanzstandorte eingetragen für z.B. Ahornbäume, die für unsere Gegend typisch sind, aber diese Bäume werden so groß, dass diese eigentlich gar nicht gepflanzt werden können, ohne die umliegenden Gebäude zu schädigen. 

Die Zeiten, wo in Neubaugebieten ein Einfamilienhaus auf 10 Ar gebaut wurde und deshalb ein solch großkroniger Baum Platz hat, sind längst vorbei, d.h. Bäume, die zu einer verdichteten Bebauung passen, wie sie häufig auch bei innerörtlichen Begrünungen gepflanzt werden. Diese Bäume setzen wir bei unseren Bauvorhaben ein und pflanzen diese bereits in einer Höhe von 5,5 m bis 6 m und diese Bäume werden 12 m bis 14 m hoch bei einem Kronendurchmesser von 2,5 m bis maximal 3 m.

Pro Doppelhaushälfte pflanzen wir mindestens drei dieser Bäume. 

Durch das veränderte Klima haben wir auch eine wesentlich stärkere Belastung durch die Starkregenereignisse in den öffentlichen Abwasserkanälen. 

Überall wo dies möglich ist entwässern wir deshalb direkt das ganze Oberflächenwässer in einen sogenannten Vorfluter, d.h. einen Bach oder Fluss. Häufig sind solche Vorfluter leider nicht vorhanden und eine Anschlussmöglichkeit an ein Regenwasserkanalsystem der Gemeinde ist auch eher die Ausnahme. Deshalb bauen wir hier sogenannte Staukanäle, um das Regenwasser zurückzuhalten und es dann zeitlich versetzt in den öffentlichen Kanal einzuleiten, damit dieser nicht überlastet wird. 

Auch das sind nun die Empfehlungen der Region Stuttgart, die wir seit vielen Jahren bei unseren Bauvorhaben umsetzen. Es freut uns deshalb sehr, dass diese Dinge nun „üblich werden sollen“.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 21. September 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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