Aktuelles / Pressespiegel
Keine dramatische Krise in Chinas Wirtschaft in Sicht
Veröffentlichung von marketSTEEL am 5. Oktober 2023, verfasst von Herrn Hubert Hunscheidt
Es ist unglaublich, wenn Menschen die Verantwortung tragen sollten, immer wieder versuchen eine Krise herbeizureden, und dies völlig grundlos, und bislang ist es mir noch nicht gelungen in Erfahrung zu bringen, was diese Menschen dazu bewegt solchen Unsinn „von sich zu geben“, bekanntlicher Weise kann man Krisen auch herbeireden.
Ich war am 9. Oktober 2023 nachmittags beim 18. Schwäbischen Städtetag im Hospitalhof in Stuttgart mit rund 300 anderen Teilnehmern und habe mir interessante Vorträge angehört zum Thema Klimaschutz, was können wir gegen die starke Erhitzung in unseren Städten tun, damit diese weiter Wohnenswert bleiben.
Als Begrüßungsrednerin hat Frau Nicole Razavi, unsere Baden-Württembergische Bauministerin wieder erzählt, dass wir eine dramatische Situation hätten im Baugewerbe, das ist kompletter Unsinn. In unserer Region ist das Wachstum „beim Bau“, je nachdem um welchen Teilbereich es sich handelt auf 0,9 % bis knapp unter 2 % gestiegen und nicht gesunken.
In den letzten Jahren hat der Baubereich immer zugelegt, teilweise sogar zweistellig.
Niemand kann ernsthaft glauben oder davon ausgehen, dass so etwas noch viele Jahre weitergeht, wenn man den normalen Wachstumszahlen seit den 50er Jahren betrachtet, die im Übrigen beim Statistischen Landes- und Bundesamt nachgefragt werden können, haben wir in der Regel eine jährliche Umsatzsteigerung „auf dem Bau“ zwischen 2 % und 3 %, vereinzelt bis 5 %.
Jetzt sieht sich wieder irgendjemand genötigt zu erzählen, dass wir in China eine wirtschaftliche Krise zu erwarten haben, weil die Wachstumsprognose angeblich weit nach unten korrigiert wurde, auf 4,8 % für das Jahr 2024, aufgrund schwächerer Inlandsnachfrage. Wir in Europa werden evtl. 1,5 % Wachstum in 2024 schaffen.
Der chinesische Immobilienmarkt ist ein Problem, dort wurde jetzt jahrelang das gemacht, was unsere Regierung immer erzählt wir sollen viele Wohnungen bauen und nun haben die großen Immobilienkonzerne in China die viele Milliarden Umsatz machen pro Jahr „das produziert“, was man eine Immobilienblase nennt, d. h. es wurde am Bedarf vorbei geplant und gebaut und Zehntausende von Wohnungen lassen sich derzeit in China nicht verkaufen, weshalb der chinesische Staat „eingesprungen“ ist.
Bei uns in Deutschland hat pressewirksam vor wenigen Wochen die Vonovia, der größte Wohnungseigentümer in Deutschland verkündet, dass sie den Bau von 60.000 Wohnungen vorläufig zurückstellt.
Die Vonovia baut Mietwohnungen und braucht dazu Kredite, und nachdem der Immobilienbesitz der Vonovia 2 Jahre hintereinander jeweils um eine Milliarde im Preis „abgewertet werden musste“, da für die Bilanz viel zu hoch angesetzt, fehlt jetzt schlicht und ergreifend das Kapital um diese Wohnungen zu bauen, und zusätzlich rechnet es sich nicht.
Zu diesem Thema habe ich schon zig Mal auf unserer Homepage Stellung genommen, der Soziale Wohnungsbau ist eine Aufgabe von Kommunen und dem Land, da ein privater Investor eine Rendite braucht von 4 %, dafür braucht er eine Mieteinnahme von rund € 20,- pro qm und Sozialwohnungen haben eine Kaltmiete € 8,- pro qm.
Die Vonovia kann keine Wohnungen bauen die für € 8,- pro qm zu vermieten sind, nicht einmal für € 12,- oder € 15,- deshalb hat ja die Vonovia viele Jahre lang nicht nur Wettbewerber aufgekauft mit riesigen Wohnungsbeständen, sondern auch ältere Bestandsgebäude mit sehr vielen Wohnungen, die relativ günstig zu erwerben waren, da diese einen sehr hohen Renovierungs- und Sanierungsstau hatten.
Wenn aber unsere Bundesregierung jetzt endlich den Neubau korrekt fördern würde, dann würde wie von empirica vor Jahren schon wissenschaftlich ermittelt der folgende Effekt eintreten:
Eine Familie baut sich ein Haus und macht die jetzige Mietwohnung frei. In die jetzige Mietwohnung zieht eine Familie ein die sich verbessern möchte, und die es sich auch finanziell leisten kann.
In die vorgenannte Wohnung zieht dann wieder eine Familie, ein die sich verbessern möchte, und so dreht sich das Rad und so kommen günstige Wohnungen, wenn auch nicht auf preislichem Niveau von Sozialwohnungen auf den Markt, sondern eben Wohnungen für die man € 12,- pro qm Miete und nicht € 20,- für den qm bezahlen muss.
Manchmal können die Dinge so einfach ein, wenn man einen Taschenrechner besitzt und wenn man die Studien liest von Leuten, die z. B. bei empirica arbeiten, und die in diesem Bereich seit vielen Jahren erfolgreich forschen und die Forschungsergebnisse dann auch noch umsetzt.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 10. Oktober 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH