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Kabinett beschließt Energieeffizienzgesetz

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 19. April 2023

Zweifelsohne haben wir nun durch dieses beschlossene Gesetz, das noch den Bundestag passieren muss, erste Regeln, wie wir zu einer besseren Energieeffizienz kommen. 

Das damit europäische Vorgaben umgesetzt werden, konnten wir alle schon der Tagespresse entnehmen. 

Dass die öffentliche Hand hier nun als Vorbild vorangeht, wage ich zu bezweifeln, aber man kann sich ja durchaus positiv überraschen lassen.

Ich gehe davon aus, dass der „Plan“ ist, dass wir 15 - 20 % der heute verbrauchten Energie einsparen, das sollte eigentlich zu schaffen sein.

Dass hier eine regelmäßige Überprüfung stattfindet, ob es funktioniert, ist eine gute Idee. Wenn daraus nicht wieder das gleiche gemacht wird, wie jetzt beim Klimaschutzgesetz, wenn festgestellt wird „einige Bereiche schaffen die vorgegebenen Ziele nicht, dann wird dies mit anderen Bereichen verrechnet, die es zufällig oder systembedingt schaffen“. Wir werden ganz sicher beim Heizen künftig deutlich Energie einsparen, der Individualverkehr wird zunehmen, der Lkw-Verkehr auch und damit auch der Verbrauch von Kraftstoff. Daraufhin müssen wir beim Häuserbau noch höhere Einsparpotentiale nutzen, von denen ich nicht wirklich weiß, wie wir das machen sollen. Das wissen auch andere Leute nicht, sonst würden wir hier schon lange Handlungsempfehlungen haben. 

Ich kenne nur Leute die wissen wie es werden soll, aber wie wir dort hinkommen nicht. Jeder spricht davon, dass alles nachhaltig werden muss. Fragen sie mal die deutsche oder europäische Baustoffindustrie, wo wir nachhaltige Baustoffe kaufen können. 

Das Holz nicht nachhaltig ist, können sie auf unserer Homepage umfangreich nachlesen. Wir müssen heute schon Holz importieren, d. h. wir können gar nicht - wie gewünscht - Häuser nur noch aus Holz bauen, da dieses nicht zur Verfügung steht, es sei denn wir holzen den kompletten Schwarzwald, in den nächsten zwei Jahren, ab. 

Natürlich können wir Holz auch aus Kirgisistan importieren und dieses dann mit dem Pferdewagen von dort nach Deutschland transportieren, damit nicht ein paar 100 Liter Diesel verbraucht werden für den Sattelzug, der die 3.000 km fährt, um das Holz zu uns zu bringen und unbeladen wieder zurück. 

Natürlich können wir das Holz dann auch auf dem Seeweg „holen“. Die Schiffe, die das Holz transportieren, haben - wie die meisten Kreuzfahrtschiffe auch - Motoren die mit Schweröl betrieben werden. Dass wir dann jedes Jahr noch 2 % zusätzlich einsparen, durch die öffentliche Hand, d. h. in 10 Jahren verbrauchen alle öffentlichen Gebäude in Deutschland, inklusive Turn- und Festhallen, Sportstätten, Schulen, Kitas, Burgen und alle Verwaltungen 30% weniger Energie wie heute. Das halte ich schlicht und ergreifend zwar für sehr wünschenswert, aber definitiv nicht zu lösen, sonst würde das ja die weitestgehende Kernsanierung, nahezu in jedem öffentlichen Gebäude, nach sich ziehen, das kann nicht sein, woher soll das Geld und die Handwerker kommen. 

Auf die Energie- und Umweltmanagementsysteme bei Unternehmen bin ich sehr gespannt. Ich hoffe uns liegen hier bald konkrete Vorschläge vor, wie dies geschehen soll. Wir machen gerne mit auf unseren Baustellen und hier bei uns im Büro, wenn wir wissen wie. 

Dass künftig Abwärme aus Rechenzentren genutzt wird ist längst überfällig. 

Wir haben noch viele andere Bereiche, wo Abwärme jeden Tag an die Umwelt abgegeben wird und die Erderwärmung erhöht, sodass wir diese Abwärme vor allem aus der Industrie nutzen sollten, um daraus wieder neue saubere Energie zu erzeugen. 

Ich weiß nicht wie viele Hochöfen im Ruhrgebiet betrieben werden, die schon eine Verwertungsanlage für die Hitze haben, um aus dieser Strom zu erzeugen. Ich glaube das ist ein verschwindend kleiner Prozentsatz, wenn es überhaupt so etwas schon gibt, ich habe davon noch nichts gelesen. 

In diesem Zusammenhang sollten wir auch überdenken, was mit den sogenannten Komfortöfen passiert. Diese werden mit Holz befeuert, was durchaus jetzt kritisch zu sehen ist, allerdings nicht erst seit gestern. Die Effizienz der Beheizung, die aus solchen Komfortöfen entsteht, ist bei weniger als 30 %, d. h. der Wirkungsgrad ist definitiv jenseits von allem was richtig ist. Ich bin sehr gespannt, was es künftig in diese Richtung gibt als Lösung und wie diese baldmöglichst umgesetzt werden. 

Die Gasbrennwerttechnik schaffen wir ja jetzt ab, diese hatte einen Wirkungsgrad von - je nachdem wie man es rechnet - von 106 bis 108 %, da die Abwärme aus dem Verbrennungsprozess zur Effizienzsteigerung genutzt wurde.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 20. April 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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