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Internationale Energie-Agentur: Erneuerbare machen 2030 fast die Hälfte des globalen Strommixes aus
Veröffentlichung von Ralph Diermann am 24. Oktober 2023
Die Internationale Energie-Agentur geht nun wohl davon aus, dass der Anteil der Erneuerbaren am Strommix 2030 von heute 30 % auf weltweit 50 % steigt. Die Zahl der Elektroautos soll dann auch zum Ende dieses Jahrzehnts um das Zehnfache höher liegen als heute und Wärmepumpen und andere elektrische Heizsysteme würden deshalb weltweit den fossilen Energien den Rang ablaufen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht die Internationale Energie-Agentur davon aus, dass die vorgenannten Zahlen weltweit erreicht werden, d. h. zwangsläufig von den Industrieländern ein wesentlich höherer Anteil erreicht werden muss. Das erscheint mir ein nicht zu erreichendes Ziel zu sein, da dazu etwa eine Verdreifachung der regenerativen Energien in den Industrieländern bis 2030 erreicht werden müssten. Das glaubt niemand.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass bei der COP28-Klimakonferenz, die in Kürze stattfindet - in der Wüste -, weiterreichende Ziele vereinbart werden, da viel zu viele Staaten nicht mitmachen können oder wollen.
Vor diesem Hintergrund ist es natürlich zu begrüßen, dass bei dem Treffen am 15. November 2023 zwischen Herrn Xi und Herrn Biden vereinbart wurde, dass man sich in Sachen Klimaschutz jetzt stärker engagieren möchte, was auch immer das in konkreten Zahlen bedeuten mag.
Die Internationale Energie-Agentur geht deshalb auch davon aus, dass Rohöl und Gas im globalen Energiemix bis 2030 lediglich von 80 % auf 73 % zurück geht und damit wird eine Erderhitzung von 2,4 Grad entstehen bis 2050, die besonders uns in Europa betreffen wird, d. h. wir in Deutschland werden dann im Sommer 2050 Temperaturen haben, wie sie heute in Sizilien sind, mit deutlich über 40 Grad mehrere Wochen lang. Darauf sind weder wir Menschen noch unsere Umwelt eingestellt. Unsere Wälder werden vertrocknen und absterben, d.h. wir lösen das Problem nur „gemeinsam“, was alle Länder unserer Welt einschließt.
Die 5 Säulen, die vorgeschlagen werden, sind gut gemeint, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese zum einen so beschlossen werden und zum anderen auch noch so umgesetzt werden können.
Das einzige, bei dem wir vorankommen können, zumindest hier in Europa, ist der weitere Ausbau von Windkraftanlagen nicht nur in der Nord- und der Ostsee, sondern auch häufiger bei uns im Süden von Deutschland. Hier tut sich bislang nichts. Einfacher scheint es bislang zu sein, Photovoltaikanlagen auszubauen. Das wird aber nicht reichen.
Die Frage ist, ob wir in Deutschland dafür noch das Geld haben, nachdem am 15. November 2023 das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden hat, dass es verfassngswidrig ist, die 60 Milliarden Euro, die wir in der Coronapandemie nicht mehr gebraucht haben, Umweltprojekten bzw. dem Klimafonds zur Verfügung zu stellen.
Das heißt, es fehlen jetzt 60 Milliarden Euro im Bundeshaushalt, die für die Energiewende ausgegeben werden sollten, die aber nicht für die Energiewende ausgegeben werden dürfen, da die Energiewende keinen direkten Bezug zu Corona hat.
Wo nun 60 Milliarden Euro eingespart werden können, weiß sicher keiner, d. h. wenn wir die Energiewende weiter voranbringen wollen, werden wir höhere Steuern zu bezahlen haben. Das wird schwer vermittelbar sein, da viele Menschen den Eindruck haben, dass wir für viele Dinge Geld haben, die bei der Mehrheit der Bevölkerung in der Prioritätenliste nicht zwangsläufig oben stehen.
Meine persönliche Meinung zu diesen jetzt fehlenden 60 Milliarden Euro ist folgende:
Herr Friedrich Merz als CDU-Vorsitzender hat sich profilieren wollen auf Kosten der Energiewende, das ist ihm gelungen. Aber die Energiewende wollte die Union mittragen - und hat es im Bundesrat auch getan. In vielen Bereichen gingen Herrn Friedrich Merz dabei die Beschlüsse unserer Bundesregierung nicht weit genug. Ich finde ein solches Verhalten einfach nicht richtig.
Die CDU hat beim sogenannten „Heizungsgesetz“ einige Änderungen durchgesetzt im Bundesrat, dann das Gesetz mitgetragen und dann aufgrund der Aktion der CDU-Führung ist das Geld nun nicht mehr da, um das Heizungsgesetz und die Energiewende umzusetzen.
Ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 17. November 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH