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Hohe Energiepreise: ArcelorMittal schaltet Anlagen ab

Das Statistische Bundesamt hat Ende August 2022 die Zahlen veröffentlicht für die Preisentwicklung verschiedener Baustoffe (Stand Juli 2022) und dabei dann auch veröffentlicht, dass Betonstahl in Stäben im Preis von 11,2 % gefallen ist, aber immer noch 77 % teurer ist wie im Jahr 2020.

Hierzu ist eine Veröffentlichung der Firma ArcelorMittal vom 5. September sehr interessant. Dass der Stahlverbrauch in Deutschland zurückgeht ist kein Wunder, die ganzen Fahrzeugindustrie baut im Mittel 15 % bis 20 % weniger Autos, dadurch wird erheblich weniger Stahl nachgefragt. 

Die hohen Energiepreise verteuern den Stahl. Wie der CEO von ArcelorMittal mitteilt, er schreibt wörtlich: Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise die wir innerhalb weniger Monate hinzunehmen hatten, sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25 % aus Importen versorgt wird. 
 
Dass die deutschen Stahlhersteller zu Recht darauf drängen, dass hier eine europäische Lösung gefunden wird ist nachvollziehbar. Erfreulicher Weise ist dies auch der Plan unserer Bundesregierung im Rahmen des dritten Entlastungspakets europaweit eine einheitliche Regelung zu bekommen was die Energiekosten betrifft, sodass es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommt und alle europäischen Stahlhersteller mit den gleichen Rahmenbedingungen ihre Produkte herstellen können.

Man fragt sich natürlich schon, wo bislang die Firma ArcelorMittal ihren Strom und ihr Gas gekauft hat, wenn jetzt der zehnfache Preis bezahlt werden muss. 

War das russische Gas so billig?

Schon allein, dass es nachvollzogen werden kann muss unsere Bundesregierung die tatsächlichen Preise nennen über die wir hier sprechen, d. h. was wurde für russisches Gas bezahlt, vor dem Krieg in der Ukraine, was wird jetzt aktuell für verflüssigtes Erdgas bezahlt, was zahlen wir für Atomstrom aus Frankreich, der ab November zur Verfügung steht, da der französische Präsident zugesichert hat, dass die rund 30 Kernkraftwerke die im Moment stillstehen in Frankreich, spätestens im November wieder in Betrieb gehen, weshalb Frankreich im Gegensatz zu Deutschland Strom in großen Mengen exportieren kann.

Ohne, dass solche Zahlen jetzt endlich Mal veröffentlicht werden von öffentlicher Seite, bleibt alles intransparent. 

Wenn unsere Regierung will, dass wir alle mitziehen und die Einschränkungen auf uns nehmen, sollten wir solche Dinge wissen, damit wir es nachvollziehen können. Wir sind alles mündige Bürger und haben ein Recht darauf zu erfahren, aus welchen Gründen wir mehr zahlen müssen, wie bislang und zwar erheblich mehr für unsere Energieversorgung. 

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 5. September 2022 

Bernd Geisel, Bauconcept Projektenwicklung GmbH

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