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Heizungstausch: Förderprogramm soll 2024 starten

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 23. August 2023

Dass in der zweiten Septemberhälfte nun das sog. Heizungsgesetz (GEG) endgültig im Bundestag beschlossen werden soll, ist ja nichts Neues, es konnte ja leider wegen unzähliger und unvernünftiger Diskussionen nicht schon im Frühjahr verabschiedet werden oder zumindest noch kurz vor der Sommerpause unserer Regierung. 

Ich hatte damals schon vermutet, dass das Gesetz in seiner „weichgespülten“ Version vom Juli 2023 im September 2023 so nicht verabschiedet werden wird. Genauso wird es kommen, ab 1. Januar 2024 soll es dann ein Förderprogramm geben zum Heizungsaustausch mit einem Bonus für die Eigentümer einer selbstbewohnten Immobilie. Die Förderung von 30 % wird die Preise für Wärmepumpen erhöhen, das hat in Deutschland leider eine jahrzehntelange Tradition, dass wenn der „Vater Staat“ etwas fördert, dann das was er fördert sehr viel teurer wird, sodass die Förderung wieder weg ist. Wie das mit der Förderung dann tatsächlich wird, werden wir dann wahrscheinlich kurz vor Heiligabend erfahren, wenn es ab 1. Januar 2024 die Fördermittel geben soll. Das heißt Familien, die ein gebrauchtes Haus oder Wohnung erwerben möchten, wissen dann voraussichtlich zwischen Weihnachten und Neujahr 2023, wie sie kalkulieren können für den Austausch der Heizung und die Umsetzung sonstiger energetischer Maßnahmen bei einem gebrauchten Haus, das sie gerne erwerben wollen.

Eine neue Idee gibt es wohl von unserer Wohnungsbauministerin Klara Geywitz, die alle damit überrascht hat diese Woche, dass die Verschärfungen beim Energiestandard bei Neubauten nicht umgesetzt bzw. verschoben werden sollen. Das KfW 55 Haus ist ja nun Standard, hier noch mehr Dämmung zu fordern ist in der Tat nicht wirklich zielführend, da dies auch nicht wirklich für eine ausgeglichene Ökobilanz bei Neubauten erforderlich ist. 

Dass die Preise für Gas steigen ist sicher kein Geheimnis, schon allein die CO2 Bepreisung führt zu höheren Kosten, weshalb ja auch unsere Regierung darauf hinarbeitet, dass schnellstmöglich im Gebäudesektor nahezu ausschließlich mit Wärmepumpen gearbeitet wird, die mit Strom aus Wind- und Sonnenkraft versorgt werden.

Dass der Klimaschutz nachzubessern ist, ist ja nicht wirklich eine neue Erkenntnis. Dass wir die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen werden auch nicht. Wie schon mehrfach an dieser Stelle als Kritik geäußert ist es falsch, dass nicht mehr jeder Sektor, wie z. B. der Bau von Häusern und der Verkehrssektor seine Ziele erreichen muss, sondern dass hier eine Verrechnung der Sektoren erfolgen kann was schon im Frühjahr 2023 beschlossen wurde. Das war ein großer Fehler, der wohl offensichtlich auch vom Expertenrat so gesehen wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier zu einer „Kehrtwende“ kommt die dringend erforderlich ist. 

Der Expertenrat geht ja auch ganz eindeutig davon aus, dass die formulierte Zielerreichungsquoten Abweichung größer ausfallen wird wie jetzt unsere Bundesregierung „schätzt“.
Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 23. August 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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