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Harte Korrektur der Bodenrichtwerte, auch in der Landeshauptstadt schwächelt der Immobilienmarkt
Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 29. Juni 2023
Die von den Journalisten erwartete „Katastrophe“ ist eingetreten.
In Stuttgart wurden im 1. Quartal des Jahres 2023 nur noch 15 Eigentumswohnungen gehandelt und noch dramatischer: die Preise lagen um 0,5 % niedriger als 2022. Warum dies nicht auf der 1. Seite der Zeitung kommt, sondern erst unter der Rubrik Stadt & Region, weiß ich nicht.
Dass bei älteren Wohnungen der Preisrückgang (ein leichter Rückgang steht im Artikel) registriert worden ist, dürfte insbesondere auf die Kosten für die energetische Sanierung zurückzuführen sein. Dies ist eine Vermutung von mir. Aber wenn 0,5 % Preisrückgang schon schlimm sind, dann wird der Rückgang bei gebrauchten Wohnungen mutmaßlich deutlich unter 0,5 % gelegen haben.
Dass die Preise bei Eigentums-Neubauwohnungen nachgegeben haben in der Stadt Stuttgart, war zu erwarten. Schon seit Sommer 2022 ist der Verbraucher, der solche Wohnungen kauft, dazu übergegangen, nicht mehr auf jedem Bauplatz zu jedem Preis eine Eigentumswohnung zu kaufen, da die Preise in den letzten 3 Jahren derartig angestiegen sind, dass dies mit normalen Preissteigerungen nichts mehr zu tun hatte.
Des Weiteren haben aufgrund der hohen Preise viele Familien, die eigentlich in Stuttgart wohnen bleiben wollten, der Stadt Stuttgart den Rücken gekehrt und sind in den sogenannten Speckgürtel gezogen, ins Stuttgarter Umland, weil dort die Preise doch noch etwas geringer sind.
Für mich nicht unerwartet steht im Artikel, dass nun die Bodenrichtwerte für Wohnbaugrundstücke in der Stadt Stuttgart um 5 % im Schnitt reduziert wurden. Das korrigiert etwa zu einem Fünftel die überzogenen Preissteigerungen bei gebrauchten Einfamilienhäusern aus den letzten 3 Jahren.
Wie bereits auf unserer Homepage mehrfach kommentiert, kann jede Familie, die sich ein gebrauchtes, älteres Haus kauft, ihr Geld nur einmal ausgeben. Bei einem gebrauchten Haus kann deshalb jetzt weniger für das Haus bezahlt werden, da für die notwendige energetische Sanierung und die Umstellung der Heizanlage auf eine Wärmepumpe doppelt so viel Geld aufgewendet werden muss wie noch vor einem bis anderthalb Jahren.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 30. Juni 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH