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Habeck will Heizungsgesetz verbessern

Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 27./28./29. Mai 2023

Im Frühjahr 2023 hatte ich auf unserer Homepage kommentiert, was das geplante GEG für Konsequenzen haben wird und, dass gewisse Dinge einfach nicht so schnell funktionieren, deshalb auch so schnell nicht umgesetzt werden können, und das uns deshalb im Herbst diesen Jahres dann eine Vielzahl von Änderungen bekannt gemacht werden, die wir dann zum 1. Januar 2024 zu beachten haben. 

Den Bau von Häusern grundlegend zu verändern, innerhalb weniger Monate oder gar nur Wochen, ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Wir bei Bauconcept haben uns gleich darum bemüht, dass wir nachdem was vom Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht wurde schon im Juli 2022, wir umstellen alle neuen Bauvorhaben auf Wärmepumpe und Photovoltaik, damals war die Vorgabe noch alles ab 1. Januar 2025 umzusetzen. Nun steht in diesem Artikel, dass diese Umstellung - die über 30.000 € pro Haus kostet und das unsere Kunden dann mehr bezahlen müssen - gar nicht notwendig gewesen wäre, da das Ganze jetzt erst gelten soll für Bauvorhaben die ab 1. Januar 2024 genehmigt werden, natürlich sind unsere neuen Bauvorhaben schon längst genehmigt. Wir können keine Häuser verkaufen ohne über eine Genehmigung zu verfügen. 

Die ganze Heizungsindustrie, jeder Installateur, jede Bauherrenfamilie hat sich jetzt darauf eingestellt, dass es zum 1. Januar 2024 nur noch Wärmepumpen gibt und was machen wir nun? Wir rudern zurück, d. h. unsere Bundesregierung, veranlasst durch die FDP, nun passt kein Stein mehr auf den anderen. 

Ich frage mich ernsthaft, ob unsere Politiker auch nur annäherungsweise eine Vorstellung davon haben, was sie durch solche „Aktionen“ anrichten: Dass es völliger Unsinn ist - auch wenn unsere Bundesbauministerin Frau Geywitz dies anders sieht -Holz zu verbrennen. 

Des Weiteren sind Nah- und Fernwärmenetze nur dann sinnvoll und vertretbar, aber auch nur dann, wenn wir die irgendwo anfallende Abwärme, z. B in der Industrie oder auch in Restmüllverbrennungsanlagen entsteht nutzen, alles andere ist Unsinn.

Wir können dies nachweisen. Bauconcept hat 1997 umgestellt auf typisierte Massivhäuser, da wir der Meinung waren, man muss nicht auf jedem Grundstück das „Rad neu erfinden“, sondern sollte Standards einführen um die Kosten zu senken. Dies ist uns gelungen, aber genau aus diesem Grund kann ich natürlich sagen, dass das baugleiche Haus, das an einem Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen ist, bis zu doppelt so hohen Kosten für die Beheizung und zur Erzeugung des Warmwassers hat wie ein Haus des gleichen Typs, das mit einer Gasbrennwerttechnikanlage beheizt wird. 

Diese hohen Baukosten entstehen weit überwiegend durch die Leitungsverluste. Das Argument, das häufig von Betreibern von Nah- und Fernwärmenetzen angeführt wird, dass der Kunde sich dann die eigene Heizanlage im Haus spart, ist sicher kein Argument. Da die Übergabestation für die Nah- oder Fernwärmenutzung in etwa preisgleich ist wie eine Gasbrennwerttechnikanlage, häufig sogar teurer.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 27. Mai 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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