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Gas geben statt Gas verbrennen

Pressemitteilung Nr. 5308656 der IHK Region Stuttgart vom 6. Juli 2023

Herr Paal und Herr Beck haben kurz und prägnant geschrieben, wie die IHK sich die Energiewende vorstellt.

Ich denke, die Beschreibung, wie es laufen sollte oder müsste ist richtig. Was nicht richtig ist meiner Meinung nach ist, dass wir immer mit dem Finger auf die Politiker zeigen und sagen, diese allein müssen es richten.

Natürlich müssen unsere Politiker das, was wir brauchen in die richtigen Gesetze umsetzen und die Regeln festlegen, wie die Umsetzung erfolgt, damit wir alle davon profitieren können.

Aber gerade die mittelständische Wirtschaft in unserer Region ist hier gefordert Vorschläge zu unterbreiten, wie das Ganze gelöst werden soll und das nehmen unsere Politiker dann auf, da diese gerne auf die Leute in der Praxis, die unternehmerisch tätig sind, hören.

Das mit den langfristigen, verlässlichen Partnerschaften, die Herr Paal vorschlägt, halte ich nicht für die Lösung des Problems. 

Unsere Außenministerin Frau Baerbock war vor wenigen Tagen in Südafrika und hat einen Vertrag unterschrieben für die Lieferung von grünem Wasserstoff. Herr Habeck hat solch einen Vertrag im Nahen Osten schon im Frühjahr mit 2 Ländern geschlossen und ich glaube, es war Herr Scholz, der einen solchen Vertrag mit unseren Freunden über den großen Teich geschlossen hat.

Von Spanien aus soll ja nun wohl auch eine Pipeline für grünen Wasserstoff in Richtung Deutschland gebaut werden.

Damit begeben wir uns wieder in Abhängigkeiten, die wir nicht gebrauchen können.

Wir müssen es schaffen, dass das, was wir an Energie brauchen, nicht nur wir hier in Deutschland, sondern auch unsere Partner in der EU auch in Europa produzieren und auch in der notwendigen Geschwindigkeit. 

Sie haben sicher auch vor wenigen Tagen in den Nachrichten gehört, unsere Freunde über den großen Teich haben entschieden, dass die chinesische Regierung keine Dinge, die sich in der Rüstungsindustrie einsetzen lassen, mehr geliefert bekommt und aus den USA und Europa. Daraufhin hat die chinesische Regierung „völlig unerwartet“ entschieden, dass ohne Genehmigung der Regierung keine Rohstoffe für Chips nach Europa und die USA ausgeführt werden dürfen. Bislang kommen über 90 % dieser Rohstoffe aus China.

Ich hoffe, Herr Biden und Frau von der Leyen haben einen guten Spaten und graben jetzt in Europa und den USA möglichst viele tiefe Löcher um festzustellen, ob es eine Chance gibt, diese Rohstoffe bei uns in Europa oder in den USA zu fördern. 

Manchmal mutet das Ganze für mich an wie Spiele aus dem Sandkasten, obwohl das bei mir schon sehr lange her ist. Aber diese „strategische Vorgehensweise“ der Menschen, die uns regieren, ist immer noch so, wie im Sandkasten gespielt wurde.

Wollen wir hoffen, dass diese Erkenntnis langsam, aber sicher auch bei den Vertretern der mittelständischen Betriebe und der Industrie ankommt und dann auch bei den Menschen, die uns regieren.

Wenn wir endlich Windräder auch hier in unserer Region bauen würden, könnten wir mit dem überschüssigen Strom genügend grünen Wasserstoff erzeugen, um unsere Industriebetriebe hier in der Region Stuttgart sowie die mittelständischen Unternehmen zu versorgen.

Anfang der Woche stand in der Kreiszeitung, dass es im Landkreis Böblingen noch kein einziges Windrad gäbe. Das ist nicht ganz richtig. In Oberjettingen, kurz vor der Grenze zum Kreis Calw, steht seit gut 20 Jahren eine kleine Windkraftanlage, die wahrscheinlich bald abgebaut werden muss aufgrund ihrer Lebenserwartung von 25 Jahren. Die 2. Windkraftanlage daneben wurde vor ein paar Jahren abgebaut, da die 25 Jahre vorbei waren.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 7. Juli 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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