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Für bessere Verzahnung von Ladeinfrastruktur und Stromversorgung: Ministerien verstärken Zusammenarbeit

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 26. August 2022

Alle großen deutschen Fahrzeughersteller haben schon vor Längerem mitgeteilt, dass ab 2030 keine Fahrzeuge mehr mit Verbrennungsmotor produziert und verkauft werden.

Deshalb wird dies wohl auch so kommen, da an der Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren, wenn überhaupt noch, dann nur sehr begrenzt und auf Sparflamme von den großen Automobilherstellern gearbeitet wird. 

Wo dann all die Leute, die ein Elektrofahrzeug fahren, aufladen können, ist für mich ein Rätsel.

Wir haben hier bei uns im Büro drei Wallboxen installieren lassen, den Auftrag haben wir im Januar 2022 erteilt, ein Teil der Teile wurde erfreulicherweise noch im Mai 2022 montiert, sodass eine Wallbox funktionsbereit ist, die restlichen Teile kommen hoffentlich Anfang September 2022. Der Elektriker der dies bei uns macht, hat nicht nur bei uns Probleme, dass er die Teile nicht herbekommt, sondern bei anderen Kunden auch. 

Das heißt wir können hoffen, dass wir dann noch im Laufe des Septembers 2022 drei funktionierende Wallboxen bei uns auf dem Firmenparkplatz haben und dann können künftig unsere Mitarbeiter und unsere Besucher ihr Fahrzeug hier laden. 

Die Abgabe von Strom für die Aufladung eines Elektrofahrzeuges ist – derzeit noch - kein geldwerter Vorteil, d. h. wir dürfen unseren Mitarbeitern den Strom schenken, ob wir es auch bei Kunden dürfen, werden wir noch klären, hier gibt es bisher keine „belastbaren“ Auskünfte.

Was viel ärgerlicher ist, ist Folgendes: Ich habe nun mein Elektrofahrzeug, das ich letztes Jahr im Oktober bestellt habe seit Ende Juli zur Nutzung. 

Ich fahre 4 – 5 Mal im Jahr nach Mannheim um an einem Seminar beim IBR oder beim Bau Prüfverband, bei dem wir schon lange Mitglied sind, teilzunehmen.

Während der Coronazeit fand dies nicht statt, aber die Präsensseminare finden nun wieder ab Herbst statt. 

Ich habe mich deshalb beim IBR erkundigt, als ich das Seminar gebucht habe für diesen Herbst, ob es in der Nähe der neuen Seminarräume, die in der Innenstadt liegen, z. B. in einem Parkhaus entsprechende Ladesäulen gibt. 

Man hat mir dankenswerter Weise Bescheid gegeben, dass es dort nichts gibt, aber ich könnte mit etwas Glück, im nicht weit entfernten Hilton Hotel, die solche Ladesäulen anbieten, mein Fahrzeug aufladen, diese Ladesäulen wären meist nicht belegt. 

Was mache ich, wenn diese belegt sind, dann fahre ich nach dem Seminar wieder aus Mannheim heraus, fahre an die erste Autobahnraststätte oder den ersten Autohof und mache dort dann, wenn eine Ladesäule frei ist, 2 Stunden Pause um mein Fahrzeug aufzuladen um zurück zu kommen nach Gärtringen. 

Leider ist meine Zeit nicht so großzügig bemessen, ich muss, nachdem ich bei einem Ganztagesseminar war, zu dem ich morgens um 7.00 Uhr losfahre, wenn ich abends wieder zurück bin noch ins Büro, um alles was den Tag über angefallen ist, mir anzuschauen, und das Wichtigste gleich zu bearbeiten. 

Ich möchte dann dieses Jahr im September für einen Tag zur Gartenbaumesse nach Nürnberg fahren um mich auf den neuesten Stand zu bringen. Ich habe deshalb beim Messeveranstalter nachgefragt, ob es Möglichkeiten gibt ein Elektrofahrzeug während des Messebesuchs aufzuladen. Die Antwort war, die Möglichkeit gibt es. Ich habe dann einen Plan bekommen, wo ich sehen kann, dass es insgesamt bei der Messe Nürnberg 19 Ladesäulen gibt. 

Die Gartenbaumesse wird täglich von mindestens 6.000 bis 10.000 Leuten besucht, die Messestandbetreiber haben dann auch noch schätze ich 800 bis 1.000 Mitarbeiter vor Ort, d. h. ich müsste mitten in der Nacht nach Nürnberg fahren um eine der Ladesäulen zu ergattern, und diese dann den ganzen Tag blockieren für die anderen Messebesucher. 

Nach Mannheim sind es hier vom Büro aus etwa 150 km, nach Nürnberg etwa 230 km. Mein Elektrofahrzeug hat theoretisch eine Reichweite von 420 km, sobald ich die Klimaanlage einschalte sind es 10 % weniger, d. h. ich komme weder nach Mannheim hin und zurück mit einer Batterieladung, noch nach Nürnberg und zurück, da es auf diesen Strecken auch immer Staus gibt.

Das ist die Realität bei der E-Mobilität, d. h. man braucht ein zweites Fahrzeug mit Verbrennerantrieb, wenn man eine „Weltreise“ zwischen 300 km und 420 km antreten will.

Es gibt natürlich Menschen die sagen, warum fahren sie dann nicht mit dem Zug von Gärtringen nach Mannheim oder von Gärtringen nach Nürnberg, das ist relativ einfach zu beantworten, ich habe nicht die Zeit ich bin erwerbstätig, ich bin nicht aus Langeweile 70 Stunden die Woche hier im Büro.

Lassen Sie uns optimistisch bleiben, irgendwann werden wir es hinbekommen mit der E-Mobilität.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 27. August 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektenwicklung GmbH

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