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EU-Mitgliedstaaten ebnen Weg für die Dekarbonisierung des Gasmarktes in Europa

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 28. März 2023

Wir können hier nun lesen, dass das mit dem Ausbau der Wasserstoffnetze jetzt vorangehen soll, wobei die in Deutschland vorhandenen Erdgasnetze, die quasi in jedes Haus reinführen, problemlos Verwendung finden könnten, wie mir Fachleute schon vor einem Jahr mitgeteilt hatten, als absehbar war, dass die Gaslieferungen aus Russland nicht mehr lange kommen bzw. ganz eingestellt werden.

Moderne Gas-Brennwerttechnik-Geräte funktionieren auch mit einer Mischung von Erd- oder Flüssiggas mit Wasserstoff, hier hat die Industrie bereits weitreichende Vorarbeit geleistet. 

Wir müssen uns allerdings im Klaren sein, dass es noch mindestens 10 Jahre dauert, bis wir wirklich auf genügend grünen Wasserstoff zurückgreifen können. 

Wie auch zu lesen ist, sollen wir auch weiter den Gasverbrauch um 15 % reduzieren, das gilt bis zum März 2024. Bezeichnenderweise fehlt hier eine Angabe darüber, wieviel wirkliche Gasersparnis wir in Europa im letzten halben Jahr hinbekommen haben.

Eigentlich müsste die Zahl ja bekannt sein, da ein weiteres Ziel ausgegeben wurde von 15 %, warum wir es nicht erfahren dürfen, weiß ich nicht. Sollen nun weiterhin „nur“ 15 % gespart werden oder 2 x 15 %, d. h. insgesamt 30 % bis zum Frühjahr 2024? Das wäre sehr ambitioniert. 

Wer wieviel sparen soll ist ja auch nicht nachzulesen, d. h. wieviel muss die Industrie und das Gewerbe einsparen und wieviel jeder von uns bei der Beheizung seiner Wohnung bzw. seines Hauses.

Dass die Gas- und Strompreise ganz erheblich gefallen sind, sollte ja ein Zeichen dafür sein, dass wir entweder genügend gespart haben oder es zwischenzeitlich mehr Gas auf dem Markt gibt, als wir brauchen, wobei dies natürlich alle EU-Mitglieder umfasst.

Es bleibt zu hoffen, dass wir irgendwann genaue Angaben bekommen, damit auch jeder beurteilen kann, wo wir aktuell stehen und was voraussichtlich in den nächsten Monaten auf uns zukommt.

Bedauerlicherweise ist es ja so, dass die deutlich reduzierten Gas- und Strompreise bei der Industrie und bei den Verbrauchern immer noch nicht voll umfänglich ankommen, weil viele Verbraucher, als die Strom- und Gaspreise durch die Decke gegangen sind, versucht haben, einen Vertrag abzuschließen mit einem Versorger und dieser wurde dann mit einer Laufzeit von 1, 2 oder 3 Jahren abgeschlossen, um vor weiter steigenden Preisen geschützt zu sein und diese Verträge müssen nun erfüllt werden.

Das gleiche Problem haben wir in der Baustoffindustrie. Die Zementindustrie hat beispielsweise unmittelbar nachdem die Gas- und Strompreise begonnen haben, exorbitant zu steigen, eine Risikobewertung durchgeführt und dann entschieden, genauso wie es viele Verbraucher gemacht haben, die sehr hohen Preise für Gas und Strom durch zumindest mittelfristige Verträge abzusichern, damit es nicht zu Betriebsunterbrechungen oder gar zu Stillständen kommt.

Das heißt, obwohl heute das Gas und der Strom fast so günstig zu bekommen ist wie im September 2021, muss die Zement- und auch die Stahlindustrie die noch sehr hohen Preise zahlen. Diese hohen Preise gibt sie natürlich an ihre Abnehmer weiter, d. h. der Beton, die Wärmedämmung und der Baustahl, den wir auf unseren Baustellen brauchen, aber auch der Innen- und Außenputz – um nur einige Beispiele zu nennen – sind noch sehr teuer und haben im Preis bisher nicht nachgegeben, wie wir alle gehofft haben, sondern werden vermutlich noch eine längere Zeit auf diesem hohen Preisniveau bleiben.

Fazit: Es kann eigentlich nicht mehr schlechter werden mit den Baumaterialkosten, nur noch besser. Ich hoffe, ich liege mit dieser Einschätzung richtig.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 30. März 2023

Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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