Aktuelles / Pressespiegel

Erstes deutsches Flüssigerdgas-Terminal eröffnet am Standort Wilhelmshaven

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 17. Dezember 2022

Wie lange angekündigt geht jetzt das erste Flüssigerdgas-Terminal in Deutschland, das leider statt 3 Milliarden 7 Milliarden gekostet hat, in Betrieb. Weitere werden im Laufe des Jahres 2023 folgen, damit wir nicht ohne Gas dastehen werden. Das Ganze wird uns eine Unmenge Geld kosten, aber wir haben keine andere Möglichkeit, ganz offensichtlich.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang ein Interview mit unserer früheren Bundeskanzlerin, Frau Merkel, von Ende November 2022. Frau Merkel wurde angekreidet, dass sie mit ihrem „Schmusekurs“ gegenüber Herrn Putin ein wesentlicher Teil des nun entstandenen Problems ist. Dies ist mit Sicherheit zutreffend, aber das war Frau Merkel nicht allein, sondern es war unsere Regierung die es gut fand, dass wir über 30 Jahre Erdgas aus Russland bekommen zu einem Preis der deutlich unter dem Weltmarktpreis lag. 

Auch unsere Industrie hat sich nicht beschwert, dass sie hier Wettbewerbsvorteile hatte gegenüber anderen europäischen Ländern.

Was ich aber sehr interessant fand im Interview, dass Frau Merkel sagt es wäre während ihrer 16-jährigen Regierungszeit mehrfach darüber gesprochen worden, ob man sich nicht solche Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland bauen soll, um eine Alternative zu haben und um die Abhängigkeit zu reduzieren. Diese Umsetzung fand deshalb nicht statt - was unsere jetzige Regierung auch ausdrücklich betont - da bislang ein solches Genehmigungsverfahren mindestens 10 Jahre gedauert hat und die Aussicht es genehmigt zu bekommen gering war, da insbesondere Umweltverbände massiv dagegen vorgegangen wären inklusive der Menschen die in der betroffenen Region leben. 

Erst jetzt wo uns allen „das Wasser bis zum Hals steht“, gehen solche Genehmigungsverfahren schnell. Jetzt wird es wahrscheinlich auch bald Werke geben, wo aus überflüssigem Windstrom grüner Wasserstoff hergestellt wird, der dann durch die vorhandenen Erdgasleitungen in Deutschland verteilt wird. Die Stromtrassen von der Nordsee und Ostsee zu uns hier nach Süddeutschland werden aufgrund diverser Einwände von Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen nicht vor 2029 oder 2030 fertig. Zum Teil ist ja nicht einmal mit dem Bau begonnen. Auch hier geht es jetzt plötzlich schnell, wenn jeder merkt, dass der Strom zwar aus der Steckdose kommt, aber es durchaus eine Frage ist wie er dort hinkommt. 

Ich bin ganz sicher kein Mensch der es mit Ökologie nicht ernst nimmt. Ich denke wir sind mit dem Bau unserer Häuser in die richtige Richtung unterwegs. Aber es kann definitiv nicht sein, dass wir über Infrastrukturmaßnahmen, ob es nun Strom-, Glasfaser-, Wasser- und Gasversorgung sind oder Schienen- oder Straßennetze,  die Diskussionen darüber, ob es sinnvoll ist oder nicht, in den meisten Fällen deutlich mehr als 10 Jahre dauert bis dann irgendwas geschehen kann. Das können und sollten wir uns nicht mehr leisten. Ich denke wir haben es uns jetzt nun lang genug geleistet, jetzt brauchen wir verkürzte Verfahren, bei denen trotzdem jeder seine Meinung vortragen kann und seine Bedenken, aber eben nicht jahrelang. 

Auch die daraus folgenden Verwaltungsgerichtsverfahren müssen zügig stattfinden und nicht, dass erst nach 2 oder 3 Jahren die erste Verhandlung stattfindet. Dass es dazu neue Richterstellen bedarf steht außer Frage, dass es Geld kostet auch, aber ich glaube, wenn wir in Deutschland 100 oder 120 zusätzliche Richter einstellen, die sich ausschließlich um diese Themen kümmern, sparen wir uns Milliarden, da wichtige Dinge nicht ewig zerredet werden und so umgesetzt werden können wie es sinnvoll und notwendig ist.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 19. Dezember 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

Zur Pressemitteilung