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Energiewende droht am schlechten Netz zu scheitern

Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 16. / 17. September 2023 

Wenn Sie sich regelmäßig die Artikel ansehen, die wir auf unsere Homepage einstellen und kommentieren, werden Sie häufig einen Hinweis von mir finden, dass ich sage „wie soll die Energiewende klappen, wenn die regionalen Stromnetze nicht ausgebaut werden“. Dass die Energiewende hoffentlich klappt, wenn der Windkraftstrom aus der Nord- und Ostsee bald zu uns in den Süden kommt, was realistisch vor 2030 nicht der Fall sein wird, dann hätten wir ein Problem gelöst. Das zumindest gleich große Problem ist, dass das vorhandene Leitungsnetz für die Stromversorgung das in jeder Gemeinde und Stadt verlegt ist, bei Weitem nicht ausreicht, damit Strom die meistgenutzte Energie werden kann, was ja unbedingt eintreten muss, da wir fossile Brennstoffe nicht mehr haben wollen unserer Umwelt zuliebe, und weil wir auch kein Erdgas aus Russland mehr bekommen.

Jetzt gab es wohl einen Netzausbau-Gipfel in Stuttgart am 15. September 2023, bei dem auch unser Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein paar deutliche Wort gefunden hat, die meines Erachtens nach längst überfällig waren. 

Interessant ist auch, dass die Netze BW als größter Stromnetzbetreiber in Baden-Württemberg jetzt auch die Fakten nennen können. Es müssen tatsächlich jetzt ein Großteil der 220.000 km an Verteilernetzen ausgebaut werden, inklusive der Trafostationen, da sich für dieses Verteilernetz jahrelang niemand wirklich interessiert hat. 

Ob die jetzt unterzeichnete Erklärung tatsächlich die Wende bringt glaube ich kaum. Dass es zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist, wird hoffentlich so sein. 

Das was jetzt am 15. September 2023 von unserer Landesumweltministerin gefordert wird, dass der Bund Fördermittel zur Verfügung stellt, ist mehr als verspätet. Im Juni und Juli 2022 wurden wir alle darüber „aufgeklärt“, von unserer Bundesregierung, wo es hingehen wird mit der Energiewende, was alles dafür zu tun ist. Hier stand ganz oben auf der Liste der Ausbau der Stromverteilernetze. Erst jetzt, 15 Monate später, finden Besprechungen statt wie dies denn geschafft werden könnte. Wahrscheinlich ist dies deshalb erst so spät, da sich alle Politiker derzeit auf Landes- und Bundesebene damit befassen bürokratische Hürden abzubauen, das scheint irgendwie Priorität zu haben, funktioniert aber definitiv nicht.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 18. September 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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