Aktuelles / Pressespiegel

Energieexperte: Neubau leistet keinen Beitrag zum Klimaschutz

Zwei Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 5. Juli 2022   

Es ist sehr erfreulich, dass wir in einem freien Land leben, und von Experten umgeben sind, die uns sagen wie wir die Welt zu verstehen haben.

Herr Martin Pehnt, Geschäftsführer des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung sagt, ein Neubau ist kein Beitrag zum Klimaschutz.

Die finanziellen Hilfen für energiesparende Neubauten sollten deshalb gestrichen werden.

Welche Förderungen gibt es überhaupt noch?

Für Neubauten gibt es nur noch Förderungen für ganz wenige Dinge, z. B. wenn sie ein KfW 40 Haus bauen, was sich finanziell auch dann nicht rechnet, wenn unsere Energie jetzt drei Mal so teuer ist, wie vor einem Jahr. Den ökologischen Mehrwert wage ich hier zu bezweifeln.

Mit was er sicher recht hat, dass die KfW 55 Förderung, so wie sie bis Januar diesen Jahres gewährt wurde, die auch für Micro-Appartements mit 17 qm gegolten hatten = ein Zuschuss bei Micro Appartements von € 1.059 pro qm, das macht nun wirklich keinen Sinn, weder für den Klimaschutz noch für uns als Steuerzahler, die ja letztendlich den Zuschuss zu bezahlen haben. Unsere Regierung gibt ja nicht ihr eigens Geld aus, sondern unser aller Steuergeld. Bei einer 4-Zimmer Wohnung oder einer Doppelhaushälfte lag der frühere KfW-Zuschuss zwischen 120 € bis 200 € pro qm. Das wollte der Gesetzgeber, aber er hat das Gesetz nicht „sauber ausformuliert“, mutmaßlich weil er die mit der EU vereinbarten Klimaschutzziele nicht erreicht hätte.

Ich vertraue darauf, dass unsere Bundesregierung, wenn sie die Förderung für energiesparendes Bauen im Herbst „neu macht“, dann wirklich das gefördert wird was Sinn macht und die Fehlleistungen von zig Milliarden Euro nicht mehr stattfindet, wie in den Jahren 2018 bis Anfang 2022.

Wie Herr Pehnt zu recht sagt, muss der Gebäudebestand dringend energetisch saniert werden, das wird seit Jahren diskutiert, „so richtig laufen tut es nicht“, dies liegt meiner Meinung nach aber weniger an der fehlenden Förderung, sondern an den Problemen die bei der energetischen Sanierung eines Mehrfamilienhauses bestehen in Bezug auf, wer zahlt welchen Anteil, d. h. wie ist hier die angemessene Aufteilung zwischen Mieter und Eigentümer.

Solange dies nicht so geregelt ist, dass sowohl Eigentümer als auch Mieter der Kostenaufteilung „guten Gewissens“ zustimmen können, wird es nichts.

Wie ein Rentnerehepaar sein in über 30 Jahren abbezahltes Einfamilienhaus für mindestens € 60.000 von seiner Rente energetisch sanieren soll, weiß ich zumindestens nicht.

Dass die Baupreise steigen ist sicher richtig, hier geht es auch nicht darum, dass Baufirmen jetzt mehr verdienen können, weil so eine hohe Nachfrage ist, sondern es geht darum, ob Bau- und Handwerksfirmen die stark gestiegenen Materialpreise und auch die Energiekosten von ihren Auftraggebern erstattet bekommen.

Die explodierenden Materialpreise machen uns alle Sorgen, weil wir nicht wissen, wohin die Preise sich noch entwickeln.

Wie erwartet geht nun die Bautätigkeit zurück, weshalb wir bei Bauconcept hoffen, dass dies die großen Baumaterialhersteller / Konzerne auch sehen und weitere Preissteigerungen nun bald ein Ende haben, das hoffen wir alle und das wird sich hoffentlich bald bestätigen, wenn ab Mitte Juli dann aus Russland gar kein Gas mehr kommt, wir dies sicher nichts werden.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 3. Juli 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

Zu den Artikeln