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EnBW erhöht Strompreis für E-Autos deutlich

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 29. November 2022

Was ich persönlich lange erwartet habe, ist jetzt eingetreten: Das Strom „tanken“ an einer Ladesäule im öffentlichen Bereich wird erheblich teurer. 

Jahrelang wurde uns erzählt wir brauchen die E-Mobilität und als Anreiz waren dann die günstigen Betriebskosten immer hervorgehoben. Jetzt auf einmal werden die Betriebskosten erheblich angehoben, auch durch die Netze BW, was nicht zwingend das Beste für die Energiewende ist aber bedingt durch den allgemeinen Preisdruck beim Strom den die Industrie künftig für 7 Cent bekommt. Wir alle bezahlen künftig an der Ladesäule mindestens 51 Cent. 

Das Argument, dass nun das Betreiben eines Fahrzeugs mit Strom etwa gleich teuer sein wird wie bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, ist sicher nicht wirklich das richtige Argument.

Ein mit Strom betriebenes Fahrzeug kostet in der Anschaffung mehr im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Aus meiner Sicht bedeutet dies, dass die E-Mobilität nicht mehr von allen begeistert begrüßt wird. Jeder der Zuhause oder im Büro Strom tanken kann, spart noch Geld. Aber bei einer „Überlandfahrt“ ist dies nicht möglich. Wir haben bei uns im Büro 3 Wallboxen und warten nun seit 8 Wochen, dass wir den KfW Zuschuss von rund 2.500,-- € ausbezahlt bekommen. Die 3 Wallboxen haben uns knapp 10.000,-- € gekostet, aber wir hielten das für eine sinnvolle zukunftsorientierte Lösung. Ich selbst habe ein Elektrofahrzeug mit einer theoretischen Reichweite von 450 Kilometern. Die echte Reichweite liegt deutlich unter 300 Kilometern, wenn ich mich ganz normal, wie mit einem Verbrennerfahrzeug, bewege, d.h. der Scheibenwischer läuft und die Klimaanlage oder Heizung läuft auch, evtl. muss auch das Gebläse in Gebrauch genommen werden, weil die Frontscheibe beschlägt und ich fahre bei Dunkelheit und das Licht ist an. 

Ich bin jüngst von Gärtringen zur Messe Karlsruhe gefahren und zurück, das sind knapp über 200 km für die gesamte Strecke. Das Fahrzeug war voll geladen und zeigte beim „Start“ eine Reichweite von knapp unter 400 km an. Als ich wieder zurück war im Büro hatte ich noch eine Reichweite von 120 km. Wenn ich also im Stau gestanden wäre, oder sonst etwas ungewöhnliches gewesen wäre, was ja auf deutschen Autobahnen immer mal wieder vorkommt, hätte ich irgendwo von der Autobahn runter müssen um an einer öffentlichen Ladesäule „nachzutanken“. 

Derzeit gibt es etwa 18 Monate Lieferzeit auf Elektrofahrzeuge. Wir wollen uns schon seit ein paar Monaten eines kaufen für einen Mitarbeiter. Ich glaube, dass diese Lieferzeit jetzt geringer wird, wenn alle Leute sich mit dem Erwerb eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs befassen und diesen Artikel lesen und alle weiteren die zu diesem Thema folgen. 

Bleiben sie gesund.

Gärtringen, den 30. November 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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