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Durchbruch für ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030: neue EU-Richtlinie für erneuerbare Energien beschlossen
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 30. März 2023
Jetzt gibt es also eine neue EU-Richtlinie für erneuerbare Energien, die wohl noch am 29. oder 30. März 2023 beschlossen wurde.
Verstanden habe ich es nicht wirklich, aber ich habe schon wieder etwas Neues gelernt: es gibt low carbon Fuels und es gibt Termine, die entfristet werden und dauerhaft fortgeschrieben. Auf sowas muss man kommen, aber dafür muss man wohl Politiker sein.
Das neue Ziel, das wir bis 2030 europaweit 45 % erneuerbare Energien zu erreichen haben, wird anstrengend werden. Aus heutiger Sicht kann ich es mir nicht vorstellen, es sind ja nur noch 7 Jahre und Strom ist ja derzeit nur etwa 12 % der Gesamtenergie, die wir verbrauchen. Beim Strom liegen wir jetzt bei 50 % Anteil aus erneuerbaren Energien.
Wie aus 6 % 42,5 % oder 45 % werden sollen in 7 Jahren weiß ich nicht, aber unsere Regierung bzw. die Menschen in Brüssel werden uns sicher noch erzählen, wie das klappen soll.
Dass in der Hälfte aller Häuser in der EU in den nächsten 7 Jahren eine Wärmepumpe oder ein vergleichbares Gerät eingebaut wird, halte ich schlicht für undenkbar. So viele Heizgeräte gibt es nicht auf dem europäischen Markt, die die Anforderungen erfüllen. Wärmepumpen oder Geräte, die mit Biomasse betrieben werden, sind in 7 Jahren weder zu produzieren noch einzubauen.
Ich kann mir viel vorstellen, aber nicht, dass Brüssel oder unsere Regierung es durchsetzen kann, dass jemand eine funktionierende Gas- oder Ölheizung eintauscht gegen z. B. eine Wärmepumpe. Abgesehen davon hätten wir, wenn das tatsächlich alle Haushalte in der europäischen Union machen würden, ein derartiges Strommangel- und Leitungsnetzproblem, wie wir es uns in unseren schlimmsten Befürchtungen nicht vorstellen können, dann bricht wirklich alles zusammen. Das wird nicht passieren, da wir noch über mündige Bürger verfügen.
Das heißt, hier wurde wissentlich etwas beschlossen, das gesichert nicht funktionieren kann. Ich glaube auch nicht, dass, wenn solche Ziele vorgegeben werden, die nicht zu erreichen sind, dies die Akzeptanz der Bevölkerung und der Industrie erhöht, hier mit dem notwendigen Engagement mitzumachen. Wer fängt schon gerne etwas an, wo er genau weiß, er bekommt es nicht innerhalb der gesetzten Fristen umgesetzt. Ich kenne so jemanden nicht. Es wäre deshalb aus meiner Sicht wesentlich vernünftiger und auch effizienter, wenn realistische Zwischenziele gesteckt würden, die dann auch tatsächlich erreicht werden können, natürlich nur, wenn sich alle richtig anstrengen. Die Ziele sollten sicher schon ambitioniert sein, aber nicht unerreichbar.
Wir dürfen uns nicht ermutigen lassen, da wir dringend unsere Energieversorgung umstellen müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Wir haben nur einen Planeten und wir haben Verantwortung für die nächsten Generationen von Menschen, die diesen Planeten bewohnen werden.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 30. März 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH