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Dritter Wärmepumpengipfel: Breites Akteursbündnis bekräftigt Zusammenarbeit beim Wärmepumpenhochlauf
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 19. September 2023
Es spricht sicher nichts dagegen, dass Politiker versuchen, sich ins rechte Licht zu setzen. Aber so wie hier maßlos übertrieben wird, ist es bedenklich.
Dass unsere Regierung sich darum kümmert, dass in Sachen Wärmepumpen die Dinge vorangehen, dass seitens der Industrie die entsprechenden Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen und dass das Handwerk Unterstützung bekommt für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter sowie Auszubildende zu finden ist wichtig, aber nun wurde erst Anfang September das GEG (Heizungsgesetz) im Bundestag verabschiedet und wird Ende September auch die Zustimmung des Bundesrates finden und das sogenannte Wärmeplanungsgesetz wird auch noch im Oktober in Kraft treten, vielleicht.
Es ist doch offensichtlich, dass im Bereich der Gebäudesanierung auf Wärmepumpen gesetzt wird, aber nur, weil es nicht anders geht und die gesetzliche Verpflichtung dazu besteht, überwiegend erst ab 2027 / 2028, nicht heute.
Niemand freut sich darüber, 30.000 / 40.000 / 50.000 Euro Mehrkosten, die eine Wärmepumpe „mit allem Drum und Dran“ verursacht, zu bezahlen, wenn es nicht sein muss.
Es gibt sicher Menschen die jetzt sagen, ich bin Vorreiter und kann es mir leisten, ich investiere diese Summe auch unserer Umwelt zuliebe.
Das sind genau die Leute, die in der 1. Hälfte des Jahres 2023 dafür gesorgt haben, dass statt 100.000 Wärmepumpen im Jahr 2022 nun fast 200.000 Wärmepumpen in Deutschland im 1. Halbjahr installiert wurden.
Der Neubau wird sicher die Wärmepumpen abnehmen von der Industrie, da der Neubau nicht anders kann, mit ganz wenigen Ausnahmefällen. In Deutschland werden aber nicht 400.000 neue Wohnungen im Jahr gebaut, sondern 250.000 – 300.000 und davon sind 80.000 – 90.000 Einfamilienhäuser, Doppelhäuser oder Kettenhäuser, wo in der Regel jedes Haus eine Wärmepumpe braucht. Der Rest sind Mehrfamilienhäuser, die nur eine Wärmepumpe brauchen, es sei denn, es ist ein sehr großes Bauvorhaben mit mehreren Heizzentralen. Der Bedarf im Neubau liegt sicher deutlich unter 200.000 Wärmepumpen pro Jahr.
Eigentlich müssen wir froh sein, dass nicht so viele Wärmepumpen in den nächsten Jahren zum Einsatz kommen, da das Stromnetz nicht ausgebaut ist – weder regional noch überregional –. Mit „solchen Kleinigkeiten“ befassen sich unsere Politiker aber nur am Rande, wenn diese versuchen, Positives an uns Wähler zu vermitteln. Das würde das „schöne“ Bild trüben. Schade, dass dies so läuft.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 19. September 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH