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Dreht China den Solarhahn zu? Die Solarbranche ist abhängig von Chinas Exportplänen
Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung und den Stuttgarter Nachrichten vom 8. Mai 2023
Passend zur Pressemitteilung von Herrn Wirtschaftsminister Habeck vom 5. Mai 2023 - wie er sich vorstellt das es mit Photovoltaikanlagen bei uns in Deutschland weitergeht und wo er schreibt er will die Produktion von Solarpanelen wieder nach Europa zurückholen - sind die beiden oben genannten Zeitungsartikel erschienen. Dort steht genau das was ich schon häufig kommentiert habe: Wir sind im höchsten Maße davon abhängig, dass China uns die Dinge liefert mit denen man die Photovoltaik-Module bauen kann.
Die einzige zur Verfügung stehende europäische Produktion ist in Norwegen. Nur deshalb, da dort im Herbst vergangenen Jahres eine Erkundung gemacht wurde in einem schon vorhandenen Bergwerk und dabei dann festgestellt wurde, dass die wesentlichen Materialien, die wir brauchen um Photovoltaik-Module herzustellen, in diesem riesigen Bergwerk zur Verfügung stehen. Wobei es allerdings dann noch etwa 10 / 12 Jahre dauern würde bis diese Materialien auch tatsächlich im großen Stil abgebaut werden können. Aus diesem Grund sind ja dann „alle wichtigen Menschen“ aus anderen europäischen Staaten im Herbst 2022 nach Norwegen gefahren und haben das Bergwerk besichtigt, um sich dort als künftiger Abnehmer gleich ins Gespräch zu bringen.
Herr Carsten König vom Bundesverband Solarwirtschaft führte aus, dass er nicht davon ausgeht, dass China Exportbeschränkungen verhängen wird. Aber wir wissen es eben nicht, zumindest begeben wir uns weiter in eine große Abhängigkeit, die wir uns leisten müssen ob wir wollen oder nicht.
Offensichtlich ist es auch so, dass für die Windräder ganz entscheidende Teile aus Asien kommen müssen - was ich persönlich erst jüngst gelernt habe - auf diesen Gedanken bin ich bislang nicht gekommen.
Anscheinend gehen aber jetzt einige Fachleute - die viel vom Thema verstehen und die hier in den beiden Presseartikeln zitiert werden - davon aus, dass wir die Abhängigkeit, insbesondere von China, deutlich reduzieren könnten in den nächsten 2 - 3 Jahren, d. h. bis dorthin hätten wir wohl eine solare Wertschöpfungskette in Europa aufgebaut. Ich bin sehr gespannt wie dies klappen soll.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 9. Mai 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH