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Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Juni 2023

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 14. Juni 2023

Die Profis im Wirtschaftsministerium sind wohl zu der Auffassung gelangt, dass in der Industrie sich die Grunddynamik abgeschwächt hat. Bedauerlicherweise sind die Einzelhandelsumsätze immer noch rückläufig. Die Stimmung unter uns Verbrauchern hat sich wohl wieder etwas „aufgehellt“, wenn auch noch nicht so, dass der Einzelhandel zufrieden sein kann. 

Die hohe Inflation belastet uns alle, aber sie schwächt sich ab, was wir natürlich im Wesentlichen den gefallenen Energiepreisen zu verdanken haben. Die Preise für Lebensmittel sind immer noch hoch, wobei für Molkereiprodukte jetzt die Preise deutlich zurückgegangen sind. Für Obst und Gemüse bleiben die Preise wohl auf hohem Niveau, was dazu führt, dass mehr Menschen Obst und Gemüse beim Discounter kaufen. Daran wird sich wohl in absehbarer Zeit nichts Wesentliches ändern. Wir alle müssen preisbewusst einkaufen, das wird uns wohl noch einige Zeit so gehen, bis unsere Wirtschaft wieder kräftig wächst, was für 2024 und 2025 der Fall sein soll. 

Wir können wohl weiter davon ausgehen, dass es keine Rezession gibt und keinen Rückgang der Beschäftigung und steigende Arbeitslosigkeit, und dass die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe erfreulicherweise über dem üblichen Mittelwert liegt. Eine spürbare Belebung ist wohl im zweiten Quartal nicht eingetroffen. 

Im Baugewerbe nimmt der Umsatz im April 2023 sogar recht deutlich zu, dies zum Thema der Menschen, die immer in der regionalen Presse schreiben „es ist eine Katastrophe, nichts wird mehr gebaut, die Baukräne werden bald stillstehen“. 

Ich finde es nach wie vor ein großes Ärgernis - ich hatte dies erst vor wenigen Tagen so auch kommentiert auf unserer Homepage - dass Leute Dinge puplizieren die einfach nicht stimmen. 

Dass es keinen sozialen Wohnungsbau mehr gibt bei uns, ist wirklich nichts Neues. Das ist seit vielen Jahren so, da sich dies niemand leisten kann. Die wenigen Sozialwohnungen, die in Stuttgart in den letzten Jahren den Bauträgern aufs „Auge gedrückt wurden“, wird es auch nicht mehr geben. Das heißt derjenige der Eigentumswohnungen bauen wollte in Stuttgart, die sich gut verkaufen lassen, musste ein paar Sozialwohnungen mitbauen, d. h. den Verlust, den er dort gemacht hat, musste er auf die Eigentumswohnungen umlegen und diese teurer verkaufen. Das machen die Bauträgerkollegen, die in Stuttgart überwiegend tätig sind, nicht mehr länger mit und weichen aus auf die umliegenden Kreise wie Ludwigsburg, Esslingen und Böblingen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass dieses „Spezialmodell“ der Stadt Stuttgart schon viel früher endet. So kommt man nicht zu Sozialwohnungen, zumindest nicht zu nennenswerten Stückzahlen.

Erfreulich ist zu lesen, dass wegen der rückläufigen Preise für Energie, der nachlassenden Inflationsdynamik und den Lohnabschlüssen und einer erwarteten weltwirtschaftlichen Belebung, von einer moderaten konjunkturellen Erholung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf auszugehen ist. Ich denke, dass ist die zentral positive Botschaft, die für uns alle wichtig ist. 

Der Welthandel ist immer noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen und der Außenhandel hat sich zwar besser entwickelt, aber noch nicht wirklich so, wie vor Krisenbeginn. Dass uns der Export vieler Waren und Güter nach Russland fehlt in der Handelsbilanz, ist ja nicht wirklich verwunderlich. 

Die Produktion stabilisiert sich wohl, nachdem sie Anfang des Jahres einen Dämpfer bekommen hat. Im Bereich Kfz sind die Umsätze wohl leicht rückläufig. Das trifft auch auf den Maschinenbau zu, wobei ein Rückgang von 0,5 bzw. 0,8 % zwar nicht erfreulich, aber kein „Drama“ ist, wie uns der eine oder andere „Wirtschaftsweise“ einreden möchte. 

Dass weniger E-Fahrzeuge verkauft wurden, verwundert ja auch nicht wirklich, wenn die staatliche Förderung jetzt deutlich reduziert ist. Auch wir hatten versucht im Sommer und Herbst vergangenen Jahres noch einen weiteren Firmenwagen mit Elektroantrieb zu kaufen, als Ersatz für ein Dieselfahrzeug, aber der Markt war leer und auch jetzt müssen wir noch mehrere Monate warten das Fahrzeug geliefert zu bekommen. Wallboxen, um solche Fahrzeuge „betanken zu können“, hatten wir uns schon im Frühjahr 2022 auf unserem Firmenparkplatz installieren lassen. 

Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind zwar leicht schlechter, wie noch vor einigen Monaten, aber immer noch sehr gut. Im zweiten Halbjahr wird eine Belebung des Arbeitsmarktes erwartet. Das ist ein weiteres gutes positives Signal. 

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 15. Juni 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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