Aktuelles / Pressespiegel
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Juli 2023
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 14. Juli 2023
Offensichtlich ist die Inflation wieder leicht angestiegen, weil im Vergleichsmonat des Vorjahres das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt die Inflationsrate positiv beeinflusst hat. Wir liegen also jetzt bei rund 6 %, das ist immer noch zu viel, aber anscheinend will sich niemand mehr so richtig daran erinnern, dass wir vor wenigen Monaten noch bei knapp unter 10 % lagen.
Man geht wohl jetzt von einer gedämpften konjunkturellen Entwicklung im 3. Quartal 2023 aus, d. h. wir haben Wachstum und keine Rezession, auch wenn das Wachstum relativ gering ist.
Der Welthandel, der das Ganze auch beeinflusst, wird wohl wie prognostiziert im Juni 2023 zunehmen. Man erwartet wohl ganz offensichtlich auch die leichte Belebung des Welthandels, mutmaßlich im Wesentlichen durch den Handel mit China bestimmt. Offensichtlich haben wir weniger Waren ins Ausland geliefert, irgendwo zwischen 0,4 und 1 %.
Erfreulich ist, dass die Industrieproduktion sich stabilisiert und ein deutlicher Anstieg der Nachfrage zu verzeichnen ist.
Auch der Einzelhandel, ohne Kfz-Handel, legt leicht zu, das ist sehr erfreulich, auch wenn die Verbraucher im Moment noch zurückhaltend sind mit dem Geld ausgeben.
Dass der Verkauf von Pkws nachgelassen hat, ist auch nicht wirklich verwunderlich, da wesentlich weniger E-Fahrzeuge zugelassen werden, weil die Förderung deutlich reduziert wurde. Bei VW wurde schon im Juni 2023 eine Schicht, von drei am Tag, gestrichen, in dem Werk, in welchem die Elektrofahrzeuge hergestellt werden.
Die Arbeitslosenzahlen sind leicht gestiegen. Aber wie hier zutreffender Weise steht, haben wir einen großen Fachkräftemangel, sodass die Menschen, die jetzt ihren Arbeitsplatz verloren haben, bald wieder einen neuen haben werden.
Bedauerlich ist, dass die Insolvenzen zugenommen haben. Aber wie hier zutreffend steht, haben viele, insbesondere kleinere Firmen, schwer mit den Folgen zu kämpfen des Ukraine-Kriegs und der gestiegenen Energiepreise. Viele hatten sicher auch entsprechende Vorbelastungen durch die Corona-Pandemie.
Was hier als Hinweis fehlt ist, dass während der Corona-Pandemie andere Regeln, für das anmelden von Insolvenzen, galten. Wir können deshalb davon ausgehen, dass damit vielen Unternehmen der Weg in die Insolvenz erspart blieb, was sich nun auswirkt bedauerlicherweise.
Als Fazit kann ich folgendes aus diesen Zahlen ziehen: Es gibt keine Rezession. Wirtschaftswachstum ist da, allerdings auf niedrigem Niveau. Mit zunehmendem Handel mit China wird sich der Außenhandel weiter stabilisieren. Die Inflation ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Wenn man die Einmaleffekte nicht rausrechnet, haben wir nun eine leichte Erhöhung der Inflationsrate. Diese wird weiter fallen, wenn auch nicht schnell. Davon profitieren Hauskäufer, da deren Kredite für den Hauskauf sich überdurchschnittlich entwerten bei einer Inflation über 3 %.
Es freut mich insbesondere für den regionalen Einzelhandel, dass der Umsatz zunimmt. Wir brauchen den stationären Einzelhandel dringend, dieser belebt unsere Ortskerne und die Innenstädte und das ist ein ganz wichtiges Gut, dass wir nicht hoch genug schätzen können.
Bleiben wir also weiter, zu Recht, optimistisch.
Gärtringen, den 15. Juli 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH