Aktuelles / Pressespiegel
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Februar 2024
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 14. Februar 2024
Dass die wirtschaftliche Belebung noch auf sich warten lässt, konnten wir ja alle der Tagespresse und den Nachrichten entnehmen. Ob jetzt ein Rückgang von 0,3 % bereits als Rezession zu bezeichnen ist wage ich zu bezweifeln. Gut ist diese Zahl nicht, aber auch keine Katastrophe.
Die wirtschaftliche Erholung soll nun im Frühjahr beginnen, ich denke das ist realistisch und deckt sich auch mit den Prognosen der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute.
Dass die Inflation jetzt endlich auf unter 3 % gefallen ist, ist sehr erfreulich. Wollen wir hoffen, dass dieser Effekt anhält und er bald auf einen Wert von 2,5 %, oder sogar noch darunter, fällt, insbesondere auf europäischer Ebene, damit die Europäische Zentralbank den Leitzins langsam in Stufen wieder senken kann.
Erfreulich ist, dass die Arbeitslosenzahlen nach wie vor gut sind, obwohl wir ein paar 100.000 Flüchtige aus der Ukraine bei uns aufgenommen haben, die in diese Arbeitslosenstatistik, zumindest teilweise, eingehen.
Dass die Weltwirtschaft sich von heute auf morgen erholt, das hat ja niemand ernsthaft gedacht, aber die Weltwirtschaft erholt sich, insbesondere da sich die Stimmung in den USA, einem unserer wichtigsten Handelspartner, deutlich verbessert hat und auch die sog. Schwellenländer zwischenzeitlich positive Zahlen veröffentlichen können. Schwellenländer sind Länder wie Indien, Pakistan, Brasilien oder Süd-Afrika.
Dass der Krieg im Gaza-Streifen zur Folge hatte, dass die Container-Schifffahrt Probleme bekommt, war absehbar. Da sieht man mal wieder wie anfällig unser Wirtschaftssystem bei solchen Dingen ist, aber ohne weltweiten Handel geht es sicher nicht mehr, das ist auch mit Sicherheit nicht gewünscht.
Die Fachleuchte aus dem Wirtschaftsministerium gehen deshalb davon aus, dass von einer verhaltenen Expansion des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auszugehen ist, auch wenn der Außenhandel im Dezember 2023 und Januar 2024 nicht wirklich positiv war, wir haben geringere Ausfuhren, insbesondere nach China. Jedoch zeigt sich, dass der Handel mit China wieder zunimmt, auch wenn die chinesische Wirtschaft nicht mehr, wie vor Corona, um 7 bis 10 % pro Jahr gewachsen ist, sondern „nur noch“ jetzt mit 4 - 5 % wächst. Wir in Europa wären froh wir hätten 1,5 bis 2 %, deshalb kann ich nicht wirklich nachvollziehen, warum man immer mit dem Finger auf China zeigt „die wachsen nicht schnell genug“.
Ich glaube für manchen europäischen Fahrzeughersteller wächst die chinesische Wirtschaft schon zu schnell. Die E-Autos von dort kommen jetzt auf den Weltmarkt zu günstigen Preise, auch zu uns in Europa, und Preisalternativen haben wir noch nicht wirklich von der deutschen bzw. europäischen Fahrzeugindustrie.
In Frankreich gibt es jetzt eine ganz starke Subvention von preisgünstigen Elektrofahrzeugen, damit sich Geringverdiener ein solches Fahrzeug leisten können, mit einer Leasingrate von 100 € im Monat, der Renault Clio, wird dann sicher eine große Rolle spielen, aber ich gehe mal davon aus, dass viele dieser subventionierten Elektrofahrzeuge aus China stammen werden.
Die Auftragseingänge in der Industrie sind ja merklich gestiegen, was für die Arbeitsplatzsicherheit und das Wirtschaftswachstum sehr wichtige Indikatoren sind.
Dass der Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft die entstandenen Umsatzrückgänge der Monate zuvor nicht wettmachen konnte, ist sehr bedauerlich. Ebenso, dass die Lebensmittelpreise weiter steigen, wenn auch erfreulicherweise nicht mehr in dem Maße wie die letzten 2 Jahre.
Sehr erfreulich finde ich auch, dass der Wegfall der Energiepreisbremse sich nicht negativ auf die Inflation ausgewirkt hat, d. h. die Preise sind nicht oder nur unwesentlich gestiegen, wenn überhaupt, und die höhere CO2-Bepreisung ist bereits enthalten, was zumindest ich nicht erwartet habe, aber ich bin ja auch kein Wirtschaftsforscher.
Wie wir alle am 14. Februar 2024, abends, noch in den Nachrichten hören konnten geht, trotz der schlechten Erwartungen für die deutsche Industrie, Herr Minister Habeck, davon aus, dass wenn das Wirtschaftsförderungsgesetz nicht mehr im Bundesrat blockiert wird, dass dann die notwenigen Impulse da sind, damit unsere Wirtschaft wieder wächst. Die großen Wirtschaftsverbände sehen dies auch so, wie auch gestern Abend in den Nachrichten zu hören war.
Eine weitere interessante Nachricht war, dass Deutschland jetzt Japan als drittstärkste Volkswirtschaft der Welt abgelöst hat, obwohl unsere Wirtschaft in den letzten beiden Jahren kaum gewachsen ist, die japanische wohl noch weniger. Das sind doch zwei wirklich positive Nachrichten.
Mein Fazit: Noch nicht alles ist erfreulich, aber es gibt erfreuliche Anzeichen. Es gibt deshalb keinen Grund jetzt in „Panik zu verfallen“, allerdings ist es für Euphorie auch etwas zu früh.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 14. Februar 2024
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH