Aktuelles / Pressespiegel
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im April 2024
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 12. April 2024
Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass die jüngsten Konjunkturindikatoren auf die Trendwende hinweisen, die wir alle erwartet haben aufgrund der Prognosen, insbesondere der Wirtschaftsweisen, aus den letzten Monaten.
Die Stimmung in der Industrie und bei den Verbrauchern hat sich nun auch deutlich aufgehellt, mit einer positiven Stimmung kommen wir insgesamt voran und verlassen, wie es mal ein kluger Mensch gesagt hat, die sog. negative Wirkspirale. Wenn uns positive Gedanken „begleiten“ tritt die positive Entwicklung auch tatsächlich ein, das sollten wir alle tun, d. h. positiv denken, wobei dies nicht für jeden leicht umzusetzen ist.
Der Zuwachs im produzierten Gewerbe ist sehr erfreulich, mit im Mittel 2 %, beim Baugewerbe haben wir einen Zuwachs von 7,9 %, d. h. ein kräftiges Plus nachdem im Januar 2024 schon knapp 3 % Plus erzielt wurden.
Erfreulicherweise schreiben die Mitarbeiter des Wirtschaftsministerium dazu, dass der Anstieg im Baugewerbe auch durch die Witterungsbedingungen im Februar und März 2024 positiv beeinflusst wurde. Wobei wir natürlich nie vergessen dürfen, dass der gestiegene Umsatz im Baugewerbe auch nicht unwesentlich davon beeinflusst ist, dass die höheren Baumaterialpreise an die Kunden weitergegeben werden, insbesondere bei den kostenintensiven Gewerken, beim Hausbau beträgt der Materialanteil rund 50 % und wir müssen für dieses Jahr, aufgrund der Ankündigung der großen, meist international, tätigen Baumaterialherstellern, insbesondere bei den energieintensiven Produktionsverfahren mit weiteren Kostensteigerungen zwischen 6 und 10 % rechnen, was dann wiederrum zur Hälfte als Preiserhöhung „beim Verbraucher ankommt“.
Nach ihrer letzten Sitzung vergangene Woche hat auch die EZB angekündigt, dass nun doch schon im Juni 2024 die erste kleine Zinssenkung sehr wahrscheinlich ist. Das wird der ganzen Wirtschaft und auch dem Bausektor weiteren Auftrieb geben.
Das Entscheidende ist, damit die EZB den Leitzins in kleinen Schritten senken kann, dass die Inflation sich weiter abschwächt. Im März 2024 hatten wir eine Inflationsrate von 2,2 %, damit den tiefsten Wert seit 3 Jahren, und auch die Nahrungsmittelpreise gehen nach fast 10 Jahren das erste Mal leicht zurück. Wobei nicht vergessen werden darf, dass wir in den letzten Jahren doch deutliche Preissteigerungen hatten bei den Nahrungsmitteln.
Dass die Energiepreise weiter fallen hatte ich persönlich nicht erwartet, wobei dies natürlich sehr vorteilhaft für uns alle ist.
Bedauerlich ist, dass die Arbeitslosigkeit leicht angestiegen ist, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass wir rund eine Million Menschen aus der Ukraine aufgenommen haben, in den letzten 2 Jahren, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchten mussten und die nur zu einem ganz kleinen Prozentsatz eine Arbeitsstelle in Deutschland „angetreten“ haben. Dieser Prozentsatz ist um einiges niedriger wie in allen anderen europäischen Ländern, dort haben viel mehr Menschen aus der Ukraine einen Arbeitsplatz gefunden.
Es ist auch gut zu lesen, dass wohl offensichtlich auch einige neue Stellen geschaffen werden konnten. Wenn ein Unternehmen in Deutschland die Geschäftslage wesentlich besser einschätzt wie noch vor wenigen Wochen, ist dies auch eine Entwicklung die wir in den letzten 3 Jahren nicht hatten, deshalb sollten wir über diese Entwicklung sehr froh sein.
Ich finde auch die Ausführungen zu den weltwirtschaftlichen Aussichten, die sich aufhellen, sehr erfreuliche Nachrichten. Das steht hier zwar nicht, aber es war in den letzten Wochen in den Nachrichten zu hören und in der Zeitung zu lesen, dass die Wirtschaft in China d. h. das Wirtschaftswachstum deutlich positiver entwickelt als noch vor einigen Wochen von den Wirtschaftswissenschaftlern erwartet.
Wir sind nun mal ein Land, das sehr viel exportiert und davon ist seit Jahrzehnten der Wohlstand, den wir uns hier in Deutschland gemeinsam erarbeitet haben, abhängig.
Ich habe heute auch ein neues Wort gelernt, man nennt es „Rücksetzer“, wenn die Auftragseingänge in der Industrie, nachdem sie im Dezember 2023 um 12 % gestiegen sind, im Januar 2024 um 11,4 % zurückgehen, ist das ein Rücksetzer.
Sehr bedauerlich aus meiner Sicht ist, dass der Einzelhandelsumsatz immer noch leicht rückläufig ist. Ich gehe davon aus, dass hier der stationäre Einzelhandel gemeint ist, deswegen ist es unser aller Aufgabe den Einzelhandel in jeder Gemeinde und in jeder Stadt zu erhalten. Das macht Gemeinden erst lebenswert, d. h. es ist ein ganz wichtiger Aspekt, den wir alle miteinander nicht aus dem Auge verlieren dürfen, d. h. wir sollten wieder häufiger im örtlichen Einzelhandel einkaufen, auch wenn dies manchmal auf den ersten Blick etwas teurer sein mag.
Dass ab April 2024 alle fossilen Brennstoffe teurer werden wissen wir alle, da aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundene explosionsartige Anstieg der Energiepreise die Mehrwertsteuer auf 7 % gesenkt wurde, jetzt wieder auf das „Normalmaß“ von 19 % ansteigt.
Dass der Ölpreis, insbesondere wegen dem Krieg zwischen Israel und der Hamaz, steigt, können wir jeden Tag an der Tankstelle sehen. Ich fürchte an diese Preise werden wir uns, auch wenn es uns nicht gefällt, in der Zukunft gewöhnen müssen.
Schön zu lesen, dass - nachdem die Zahl der Insolvenzen Anfang des Jahres gestiegen sind - die Wirtschaftsexperten davon ausgehen, dass diese wieder auf das Vor Corona-Niveau sich reduzieren. Es gibt also auch zu diesem Themenbereich einen guten Anlass positiv in die Zukunft zu schauen. Wir sollten das alle tun.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 13. April 2024
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH