Aktuelles / Pressespiegel
Die Wasserstoff-Kontroverse
ibau hat zum Thema Wasserstoff vergangene Woche eine interessante Veröffentlichung geschickt, die wir Ihnen hier beifügen (12. Juli 2022)
In den letzten Wochen und Monaten wurde sehr viel berichtet zum Thema grüner Wasserstoff als Ersatz für Erdgas, bisher haben sich nur wenige Menschen (natürlich nicht die Fachleute, die sich schon lange damit befassen) Gedanken zum Thema Wasserstoff gemacht und jetzt wird es immer wichtiger.
Deshalb ist es sehr gut hier Mal eine professionelle Zusammenstellung zu haben, was ist möglich, wie sind die Kosten, und was können wir mit insbesondere grünem Wasserstoff erreichen.
Für mich neu war, dass das Europäische Parlament seit 2007 die EU Mitgliedsstaaten dazu drängt eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen, sinnvoll ist ja nur den grüne Wasserstoff, den wir aus überschüssigem Strom der mit Windkraftanlagen oder PV Anlagen gewonnen wird, erzeugen.
Grüner Wasserstoff dürfte deshalb die Vorgabe erfüllen die von unserer Regierung gewünscht wird, dass zum 1. Januar 2024 65 % der Energie mit der ein Haus beheizt wird, aus regenerativen Energien bestehen soll.
Allein mir fehlt der Glaube daran, dass zum 1. Januar 2024 genug grüner Wasserstoff zur Verfügung steht, das scheint mir unmöglich zu sein, in nicht einmal 1 ½ Jahren das in den letzten zwei Jahrzehnten Versäumte nachzuholen.
Es ist sehr erfreulich zu lesen, dass dann bei ibau die Sache gleich gesehen wird wie von mir, dass Wasserstoff als Treibstoff Sinn macht wenn Langstrecken LKW´s und Busse damit angetrieben werden, natürlich nur mit grünem Wasserstoff der ausschließlich aus überschüssigem Strom produziert wird.
Dass, hoffentlich überwiegend grüner Wasserstoff der richtige Weg ist um die Stahlproduktion klimaneutral zu machen ist sicher so, hier denke ich ist die deutsche Stahlindustrie in der richtigen Richtung unterwegs.
Was ich nicht wusste, ist, dass unsere Nachbarn in Schweden bei der grünen Stahlproduktion wesentlich weiter sind wie wir.
Was ich in diesem Artikel vermisse ist, dass der weitere große Vorteil von Wasserstoff ist, dass dieser durch das vorhandene Erdgasleitungsnetz verteilt werden kann bis in jedes Haus, dies wird mit Strom in absehbarer Zeit nicht gelingen, da die Leitungsnetze noch längst nicht leistungsfähig genug sind.
Ich hoffe sehr, dass die Aktivitäten in Richtung grünem Wasserstoff weitergehen, auch wenn es seit heute so aussieht, wie wenn wieder Gas aus Russland kommen wird, in noch nicht genau bekannter Menge und auch nicht sicher ist, ob es nächste Woche auch noch so ist, dass Gas aus Russland kommt.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, 19. Juli 2022
Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH