Aktuelles / Pressespiegel
Deutschland bei Klimazielen 2030 erstmals auf Kurs
Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 15. März 2024
Wir machen offensichtlich Fortschritte mit der CO2-Reduzierung, das ist sehr erfreulich, auch wenn dies teilweise darauf zurückzuführen ist, dass unsere Industrie etwas weniger produziert hat und weniger Produktion bedeutet in diesem Fall auch weniger CO2-Ausstoß, z. B. bei der Stahl- und Zementproduktion und natürlich auch in der chemischen Industrie.
Über was wir nicht hinwegsehen dürfen ist, dass wir nun zwar sehr viel CO2 Reduzierung haben, es aber immer noch Bereiche gibt die zwar Verbesserungen erzielt haben, aber bei weitem nicht so viel wie es sein muss. Das ist zum einen der Verkehr und zum anderen sind dies Gebäude.
Neubaugebäude sind heute auf einem Energiestand den wir uns vor 5 oder 10 Jahren noch nicht einmal vorstellen konnten. Aber Neubaugebäude sind nur ein kleiner Teil der Gebäude die wir in Deutschland haben. Wir haben erheblich aufzuholen im Gebäudebestand, dies betrifft auch öffentliche Gebäude und alle gewerblich oder industriell genutzten Gebäude, dort gibt es auch einen erheblichen Nachholbedarf.
Es gibt nun einige Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden, aber es geht nicht ohne privates Engagement, d. h. jeder Haus- oder Wohnungsbesitzer muss auch eigenes Geld in die Hand nehmen und sein Gebäude energetisch sanieren und was die Heizanlagentechnik betrifft auf Systeme zu gehen die ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Bleibt zu hoffen, dass der Stromnetzausbau künftig erheblich schneller vorankommt, damit auch tatsächlich immer mehr Gebäude, z. B. mit einer Wärmepumpe beheizt werden können. Es geht hier nicht nur um die dringend notwendigen großen Gleichstromleitungstrassen von der Nord- und Ostsee hierher zu uns nach Baden-Württemberg oder Bayern, sondern die ganzen Ortsnetze sind bereits heute an der Grenze der Belastbarkeit angekommen und müssen dringend ausgebaut werden.
Jüngst hat die Bundesnetzagentur hierzu Zahlen veröffentlicht und mitgeteilt, dass zwischen 200 und 300 Milliarden Euro aufgewendet werden müssen bis 2030, d. h. die Ortsnetze und die regionalen Stromverteilernetze so auszubauen, dass jeder der möchte ein Elektrofahrzeug kaufen und bei sich Zuhause aufladen kann und natürlich auch, dass jeder Eigentümer eines Einfamilienhauses, jede Wohnungseigentümergemeinschaft, jeder Gewerbetreibende, für die Beheizung seines Gebäudes sich eine Wärmepumpe einbauen lassen kann. Natürlich zusammen mit einer Photovoltaikanlage, damit möglichst wenig Strom aus dem Netz bezogen werden muss. Die Batteriespeicher sind im Moment leider noch recht teuer für ein relativ geringes Speichervolumen. Bleibt zu hoffen, dass sich daran bald etwas ändert, sodass nicht nur ökologisch für das Klima das Richtige getan wird, sondern dass die dafür von jedem von uns aufzuwendenden Kosten geringer werden.
Es gibt auch andere Wege möglichst optimal Warmwasser und Heizenergie zu speichern. Wir bei Bauconcept bauen in jeden Heizraum einen 300 Liter Warmwasserspeicher für das warme Wasser ein und einen 200 Liter-Speicher zur Bevorratung von warmen Wasser für die Fußbodenheizung. Dies hat auch den Vorteil, dass Sie den elektrischen Heizstab in ihrer Wärmepumpe nur im Notfall einsetzen müssen, da dieser „sehr viel Strom aus dem Netz zieht“ und nach dem Prinzip eines Tauchsieders funktioniert, den schon ihre Großmutter oder Urgroßmutter im Einsatz hatte um das Wasser, mit dem der Boden gewischt wurde, zu erwärmen.
Ein ganz großes Dilemma ist, dass der CO2-Ausstoß beim Verkehr nach wie vor sehr hoch ist. Der Anteil an Elektrofahrzeugen wird hier seinen Teil dazu beitragen, wenn dieser stetig wächst, damit es zu einer nennenswerten CO2-Entlastung kommt. Aber der Schwerverkehr wächst weiter. Bis wir über Millionen von elektrobetriebenen Bussen und Lkws verfügen, die auch noch die entsprechende Ladeinfrastruktur brauchen, dauert es 20 eher 30 Jahre bis es zu einer CO2-Entlastung kommt. Bis hier der öffentliche Nahverkehr eine wirkliche Entlastung bringt, werden wir alle auch mindestens 20 Jahre älter sein. Die Zuverlässigkeit von Bussen und (S-) Bahnen bei uns in Deutschland ist miserabel, deshalb nutzen immer mehr Menschen verstärkt den Pkw und große Industriebetriebe verlagern den Güterverkehr gezwungenermaßen nun stärker auf die Straße.
Das heißt nicht nur unsere Politiker, sondern jeder von uns muss weiter in seinem persönlichen und beruflichen Umfeld versuchen so viel, wie irgendwie möglich, zur CO2-Reduzierung beizutragen.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 18. März 2024
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH