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Deutlicher Anstieg der Immobilienpreise

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 25. September 2021

Wie von uns erwartet steigen die Preise für Häuser deutlich an. Bislang hatten wir als ausschlaggebenden Faktor den deutlichen Anstieg von Grundstückspreisen. Diese fallen zwar immer noch nicht im Wert – was nicht wirklich erwartet werden kann - aber steigen nicht mehr so stark an wie die letzten 4, 5 Jahre, dafür steigen jetzt die Kosten für die Bauleistungen überdimensional stark an, da es eine erhebliche Verknappung von Baumaterialien gibt.

Diese Preissteigerungen sind nicht nur beim Bauholz - die bei über 200 % liegen - sondern auch bei vielen anderen Materialien, die bis zu 40, 50 %, allein in den letzten Monaten teurer geworden sind.

Meiner persönlichen Auffassung nach ist das eine Strategie der großen Baustoffkonzerne, die die Corona-Pandemie dazu benutzen das Material zu verknappen - durch Reduzierung der Produktion, häufig durch Kurzarbeitergeld finanziert, das wir als Solidargemeinschaft alle bezahlen - damit sehr hohe Preiserhöhungen möglich sind, da jeder Handwerker und Bauunternehmer natürlich diese höheren Preise zahlen muss, damit er überhaupt noch Material bekommt.

Der Umsatz „auf dem Bau“ ist in den letzten 2, 3 Monaten nicht deshalb um 2,7 % zurückgegangen, weil keine Aufträge da sind, sondern weil viele Handwerksfirmen nicht voll arbeiten können, weil sie das notwendige Material nicht geliefert bekommen.

Die in diesem Zusammenhang auch immer wieder zu hörende These aus der Industrie, dass es an Rohstoffen mangelt, ist sicher in den meisten Fällen ein vorgeschobener Grund, der häufig gar nicht zutreffend ist. 

Z. B. Dämmstoffe sind in Deutschland seit Monaten knapp und teuer und haben zwischenzeitlich Lieferzeiten von 8 – 12 Wochen.

Den gleichen Dämmstoff kann man beim gleichen europaweit tätigen Konzern in Tschechien kaufen aus der dortigen Produktion und nach Deutschland importieren, das geht auch aus Slowenien, wenn man entsprechende Kontakte dorthin hat und diesen beschwerlichen Weg geht. 

Der Preis in Tschechien und Slowenien ist rund 6 % höher, wie der Dämmstoffpreis im Herbst letzten Jahres in Deutschland war, aber trotz hoher Transportkosten ist es immer noch billiger den Dämmstoff aus Tschechien zu importieren, als den über 40 % teureren Dämmstoff aus „deutscher Produktion“ zum Einsatz zu bringen. 

Das ist eine insgesamt unfreundliche Entwicklung gegen die weder Handwerker, noch Bauunternehmer, genauso wenig wie wir, allzu viel unternehmen können, da wir keine Lobby haben.

Es wird sich hoffentlich bald etwas entspannen, wie uns „die Politik“ ankündigt, obwohl derzeit für mich noch keine deutlichen Signale erkennbar sind, außer - mit großen Einschränkungen – beim Bauholz.

Bleiben Sie gesund.

Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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