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Der Traum vom eigenen Haus lebt noch

Artikel aus Sonntagsbeilage vom 29. Januar 2023 in der Stuttgarter Zeitung

Offensichtlich ist eine Studie der Wüstenroth Stiftung zu dem Ergebnis gekommen, dass nach wie vor in der Bevölkerung der Wunsch besteht, ein Einfamilienhaus zu bewohnen.

Herr Dr. Hofreiter hat mutmaßlich, als er vor etwa 2 Jahren sagte, Einfamilienhäuser wären nicht mehr zukunftsfähig und müssten deshalb auch nicht mehr gebaut werden, „daneben gegriffen“, vielleicht wollte er auch nur polarisieren, aber der Aufschrei ging ja durch die ganze Bundesrepublik.

Ganz offen gesagt, das freistehende Einfamilienhaus auf 10 ar Grundstück am Ortsrand im Neubaugebiet für das dann landwirtschaftliche Flächen entwidmet wurden damit es Bauplätze werden, ist nicht wirklich ein uneingeschränktes Zukunftsmodell.

In wirtschaftlich starken Regionen, wie in der Region Stuttgart gibt es diese Lösung nur selten, da nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung es sich leisten kann ein solch großen Grundstück zu erwerben und dann auch noch ein Haus zu bezahlen.

In ländlichen Gegenden ist dies selbstverständlich weiter möglich, immer mehr Menschen denken allerdings darüber nach, dass wenn sie weit von den Metropolen weg ein freistehendes Einfamilienhaus bauen, dann auch ganz erhebliche Kosten entstehen um zum Arbeitsplatz zu kommen, und wenn es nur zwei Mal in der Woche ist, der Rest findet im Homeoffice statt. Kinder brauchen weiterführende Schulen und man braucht Zugang zu kulturellen Veranstaltungen und auch vielfältige Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen, oder im Verein aktiv zu sein, und dafür müssen dann lange Anfahrtsweg in Kauf genommen werden, was wiederum ökologisch nicht der richtige Weg und auch viel zu teuer ist. 

Wie bei vielen Dingen ist auch hier der Weg in der Mitte, der weitestgehend richtige. 

Freistehende Einfamilienhäuser lassen sich bei guter Architektur auch auf 3 oder 4 ar großen Grundstücken bauen, und eine Doppelhaushälfte auf einem 2 – 3 ar großen Grundstück. Das reicht für die meisten vierköpfigen Familien, auch wenn ein eigener Garten zum Fußballspielen dann nicht vorhanden ist.

Ich höre dies auch immer Mal wieder in Gemeinderatssitzungen, in welchen vorhabenbezogene Bebauungspläne die wir entwickelt haben, diskutiert werden, dass bei einer verdichteten Bebauung - bei Bauconcept in der Regel innerhalb des Ortes - die Kinder ggf. nicht genügend Platz haben zum Spielen.

Ich halte dieses Argument nur in den seltensten Fällen für gerechtfertigt. 

Kleinkinder spielen unter Aufsicht der Eltern auf der Terrasse und brauchen keine 500 qm Spielfläche, sobald die Kinder etwas größer sind wollen diese mit anderen Kindern spielen und nicht mehr „nur“ mit den eigen Eltern, auf dem eigenen Grundstück. 

Dieses Spielen findet dann woanders statt und nicht mehr im elterlichen Garten.

Wir bei Bauconcept haben hierzu Erschließungskonzepte entwickelt, schon vor über 20 Jahren, die ein Spielen auf Zufahrtsflächen nicht nur ermöglichen, sondern fördern – Spielstraßen -, und das wird auch genutzt, die Kinder setzen sich hier nicht irgendwelchen Gefahren aus, da diese Zufahrten private Flächen sind und hier ganz sicher kein Durchgangsverkehr stattfindet. 

Ich sehe das regelmäßig, wenn ich an fertiggestellten Bauvorhaben von Bauconcept vorbeikomme, dass die Kinder mit dem Fahrrad, Rollern, Fußbällen oder Skateboards sich hier gemeinsam mit den Nachbarskindern spielend betätigen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es diese Form des Einfamilienhauses noch sehr lange geben wird und das ist auch gut so, da es dem Wunsch der Menschen entspricht.

Wir müssen uns von der Politik nicht zwingend alles vorgeben lassen, was wir tun oder lassen sollen.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 28. Januar 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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