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Bundesregierung verabschiedet erstes bundesweites Klimaanpassungsgesetz
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Dass wir etwas gegen die ständig ansteigende Klimaerwärmung zu unternehmen haben liegt insbesondere jetzt auf der Hand, wo wir seit Wochen Temperaturen haben, die deutlich über dem liegen, was in unserem Breitengrad üblich ist.
Des Weiteren haben wir Probleme durch ausbleibende Niederschläge. Wenn dann schwere Gewitter kommen für 20 Minuten mit großen Niederschlagsmengen hilft dies nicht, da dann das Regenwasser nicht in den Boden eindringen kann, da dieser vollständig ausgetrocknet ist und somit nicht dafür sorgt, dass auf den Feldern das Getreide wächst und die sonstigen Grünflächen so bewässert werden, dass die Pflanzen und Bäume mit genügend Wasser versorgt werden.
Diese Starkregenereignisse führen dann dazu, dass wir Überschwemmungen bekommen, die große und schwere Schäden anrichten und auch immer wieder dadurch Menschen zu Schaden kommen.
Jetzt sollen die Bundesländer, die Städte und Gemeinden Pläne ausarbeiten, damit Risikoanalysen erstellt werden können.
In unserer Region ist das Thema Hochwasser schon seit einiger Zeit ein vielbeachtetes Thema. In den meisten Kommunen wurde hier gemäß den Auflagen des Wassergesetzes vom 1. Januar 2014 (Sie lesen richtig – es liegt 9 Jahre zurück) Untersuchungen gemacht, in welchen Bereichen mit Überflutungen zu rechnen ist und welche Schutzmaßnahmen ergriffen werden können.
Das mit der Flächenentsiegelung wird wohl nicht wirklich etwas und kostet ein Vermögen. Die meisten kleineren Kommunen in unserer Region haben häufig schon das Potenzial, das innerörtlich möglich ist, - fast - ausgeschöpft, indem innerörtliche Straßen verschmälert wurden, um Platz für eine Baumbepflanzung zu schaffen, wobei häufig um die Bäume herum wieder Pflaster eingebaut wurde, was nicht zwingend überall notwendig und sinnvoll war.
Ganz entscheidend ist, dass wir mehr Bäume pflanzen innerhalb bebauter Gebiete, auch in Gewerbegebieten, in denen man die Notwendigkeit von Baumbepflanzungen bisher nicht als so wichtig gesehen hat. Auch dort gibt es Potenzial, wesentlich mehr sogar als in Wohngebieten. In Gewerbegebieten ist der Versiegelungsgrad üblicherweise hoch. Hier könnte es durchaus ein Lösungsansatz sein, dass die Kommunen den Gewerbetreibenden vorschlägt - und dies auch fördert - auf den Parkplätzen ein paar Bäume zu pflanzen, was durchaus möglich ist, ohne dass Parkplätze verloren gehen.
Als wir im Frühjahr 2001 unser Büro hier in Gärtringen bezogen haben, nachdem wir eine 5-monatige Umbau- und Renovierungsphase hinter uns hatten, da wir einen nicht mehr betriebenen Supermarkt erworben haben, war um das Gebäude herum nahezu alles versiegelt.
Wir haben es geschafft, hier knapp 30 Bäume zu pflanzen (mittelwüchsig, Wuchshöhe 12 – 14 m, Kronendurchmesser bis zu 3 m), auch im Bereich unserer Parkplätze, wobei wir uns dazu entschieden haben, dass uns 17 Parkplätze reichen und wir nicht 19 erhalten müssen, was es uns ermöglicht hat, auch im Bereich unserer Parkplätze einige Bäume mehr zu pflanzen.
Anfang der 2000er war ein solches Vorgehen nicht üblich, ganz im Gegenteil, es war völlig unüblich. Unsere Nachbarn haben ich zwar gefreut, dass nun der Leerstand ein Ende hat, aber sie haben schon den Kopf geschüttelt betreffend der Pflanzung der Bäume und Sträucher.
Jetzt, ca. 20 Jahre später, gilt unsere Vorgehensweise wegen der Bepflanzung als beispielgebend und wird als „grüne Oase“ mitten im Ort hinter der Kirche gesehen.
Was ich sehr kritisch sehe ist, dass jetzt vorgesehen ist, die Klimaanpassungspolitik so zu gestalten, dass die Ziele nicht im Gesetz festgeschrieben werden, sondern in einem separaten Strategieprozess zu entwickeln sind.
Meine Erfahrung mit solchen Diskussionsrunden ist eindeutig. Hier wird alles zerredet und jahrelang diskutiert, ohne dass die Dinge, die einfach und gleich umzusetzen sind, umgesetzt werden. Das heißt auch, erst Ende 2024 soll dann bundesweit die Klimaanpassungsstrategie zum Gesetz werden.
Wir haben schon viele Jahre verloren für die dringend notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz und sollten hier keine Zeit mehr verlieren. Das ist meine persönliche Meinung.
Eigentlich kann es ja nur noch besser werden.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 14. Juli 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH