Aktuelles / Pressespiegel
Bundesbauministerium kündigt neue Eigentumsförderung ab Juni 2023 an
Am 13. Januar 2023 habe ich im Radio gehört, dass unsere Bundesbauministerin eine tolle Idee hat, für die Eigentumsförderung.
Das ist die Ministerin, die noch 14 Tage vor Heilig Abend, d. h. zum Jahreswechsel 2022/2023 behauptet hat, sie bekommt 400.000 Wohnungen fertiggestellt im Jahr 2022, damit die „Wohnungsnot“ in Deutschland geringer wird und im Januar 2023 können wir nun erfahren, dass es keine 250.000 Wohnungen geworden sind, das weiß jeder, den das Thema interessiert, das kann man regelmäßig in der Tageszeitung lesen, alle paar Wochen aktualisiert.
Grundsätzlich ist es natürlich sehr zu begrüßen, wenn es wieder eine Förderung für junge Familien gibt, damit sich diese leichter ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung kaufen bzw. bauen lassen können.
Wir können jetzt noch nicht lesen, um viel Zinsverbilligt die Kredite sein werden, die die KfW zur Verfügung stellt, und zu welchen Bedingungen, deshalb kann hier noch nicht abschließend dazu Stellung genommen werden, ob dies eine geeignete Maßnahme ist oder nicht.
Was ganz sicher nicht in Ordnung ist, ist die Festlegung auf ein Jahreseinkommen von € 60.000 + € 10.000 pro Kind.
Für die meisten Bauconcept Kunden bedeutet dies, dass sie die Förderung nur dann bekommen, wenn sie nicht mehr wie € 70.000 bzw. € 80.000 im Jahr verdienen.
Nicht, dass dies ein kleiner Betrag wäre, aber wir haben in Deutschland nicht überall die gleichen Bedingungen.
Ich will niemanden, z. B. im Saarland an der Grenze zu Frankreich oder in Mecklenburg-Vorpommern diskriminieren, aber es gibt Regionen in Deutschland wo die Menschen mehr Geld verdienen wie in anderen Regionen. Wo mehr Geld verdient wird, wie z. B. in unserer Region sind Häuser und Wohnungen auch erheblich teurer. Nicht, weil sich hier jemand „die Taschen füllt“ ungerechtfertigter Weise, sondern da in solchen wirtschaftlich starken Regionen nicht nur die Gehälter höher sind, sondern auch die Lebenshaltungskosten.
Für das Geld wo Sie z. B. in Mecklenburg-Vorpommern oder im Saarland (bitte dies wirklich nicht als Diskriminierung auffassen) ein freistehendes Einfamilienhaus mit
10 Ar Bauplatz bekommen d. h. für € 400.000 oder darunter, bekommen sie in der Metropolregion Stuttgart keine 90 qm Wohnung, und schon gar keine neue.
Es fehlt deshalb hier ganz eindeutig im „Plan“ unsere Ministerin, die Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten bei Häusern und Wohnungen, die besonders dort nachgefragt sind wo es viele interessante Arbeitsplätze gibt, wie z. B. in der Metropolregion Stuttgart und deshalb auch Zuzug weiterer Familien in erheblichem Umfang jedes Jahr erfolgt.
Dass die KfW 55 Förderung von unserer früheren Regierung so ausgestaltet wurde, dass die Höchstfördersumme, die uns als Steuerzahler zusammen rund € 20.000 gekostet hat pro Haus oder Wohnung, auch für Microappartements mit 17 qm bezahlt wurden, die unsere neue Regierung im Januar 2022 zu recht gestoppt hat, weil hier die Fördermittel definitiv fehlgeleitet wurde, dürfte sich schon „rumgesprochen“ haben.
Seit diesem Zeitpunkt fehlt jetzt ein wirklich geeignetes Förderprogramm für junge Familien.
Daraus jetzt zu schließen, dass nicht genug Sozialwohnungen gebaut wurden, ist sicherlich der völlig falsche Rückschluss von Frau Ministerin Geywitz.
Wir fügen Ihnen beispielhaft ein paar Artikel zu diesem Thema bei, die zwischen 13. und 16. Januar 2023 erschienen sind, sowie die Pressemitteilung des Bundesbauministerium vom 13. Januar 2023, anlässlich der Frau Bundesministerin Geywitz erläuterte, dass wir wesentlich mehr Wohnungen gebaut bekommen in Kürze, und wie intensiv daran gearbeitet wird, dass ein Bauantrag bis Ende diesen Jahres überall in Deutschland digital gestellt werden kann. Der digitale Bauantrag bringt keine einzige Wohnung mehr aus meiner Sicht.
So etwas kann nur jemand sagen, der zufällig jetzt im Fachgebiet Bauen Verantwortung übernommen hat, ohne dafür über die notwendigen Kenntnisse zu verfügen, oder gar einen entsprechenden Beruf erlernt hat.
Bislang dachte ich, dass so etwas notwendig ist, wenn man ein Ministeramt übernimmt.
Aufgrund solcher Dinge gibt es bei uns in Deutschland eine hohe Politikverdrossenheit, ich denke zu recht.
Vielleicht wird mit der Förderung jetzt noch alles gut, wenn jetzt die Leute gehört werden – insbesondere auf Länderebene -, die zum Thema Bauen über die notwendigen Vorkenntnisse verfügen und über die notwendige Erfahrung und nicht nur die „Lobbyisten“.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 16. Januar 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH