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Biologische Vielfalt. Eine Strategie, die unsere Zukunft sichert
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vom 13. Juni 2023
Jetzt wissen wir auch von unserer Bundesumweltministerin, dass die biologische Vielfalt ein allgemeines Anliegen ist. Schön, dass hier nun 21 Handlungsfelder mit 65 Zielen ausgearbeitet wurden, über die diskutiert wird, und die dann in den nächsten Jahren tatsächlich umgesetzt werden sollen.
Dass wir unsere Städte, und nicht nur die, sondern auch die meisten anderen Kommunen, dringend auf die nicht mehr aufzuhaltende Erderwärmung vorbereiten müssen, wissen wir alle, aber bislang tut sich nicht allzu viel. Die innerstädtische oder innerörtliche Pflanzung von Bäumen könnte hier einiges bewirken, aber dazu kann ich hier in unserer Region nichts erkennen.
Wir sprechen immer von großen Zielen, dem Erhalt des Regenwalds in Südamerika und von solch wichtigen Dingen, aber wir müssen die Aufgaben hier bei uns, vor der eigenen Haustür, erledigen und uns nicht noch mehr weltweit engagieren. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr dazu beitragen, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika aufhört. Nach wie vor werden fast alle Bauvorhaben genehmigt ohne dass verpflichtende Vorgaben gemacht werden für eine Ausgleichs- und Baumbepflanzung auf dem eigenen Grundstück. Dies ist in mindestens 90 % der Fälle, wenn es nicht gerade in Stuttgart auf der Königstraße ist, überall möglich. Aber in den Bebauungsplänen, die ich kenne, sind ein paar Flächen ausgewiesen wo „Pflanzgebot“ steht und dort steht dann “ein großkroniger heimischer Baum ist hier zu pflanzen“. Dieser wird dann mit einer Höhe von 2,50 m gepflanzt und ist dann in 30 oder 40 Jahren als Baum erkennbar. Wir bei Bauconcept schaffen es schon viele Jahre, d. h. seit Anfang der 90er Jahre, bei jedem Reihenhaus bzw. jeder Doppelhaushälfte, die wir für unsere Kunden erstellen, drei mittelwüchsige Bäume zu pflanzen, die wir in einer Größe von 18 / 20 pflanzen, d. h. etwa mit 5 m Höhe. Diese Bäume erreichen dann eine Endwuchshöhe von 12 bis 14 m und einen Kronendurchmesser von 2,5 bis 3 m und werden deshalb auch dauerhaft erhalten bleiben, da wir den Erhalt dieser Bäume auch im Grundbuch absichern, d. h. wir schaffen tatsächlich den ökologischen Ausgleich bei jedem Haus, das wir bauen, und brauchen nicht irgendwelche Ausgleichsmaßnahmen irgendwo „wo es kein Mensch sieht“ und wo niemand sicher sein kann, dass die dort z.B. gepflanzten Bäume auch dauerhaft erhalten bleiben.
Der ökologische Ausgleich muss, so unsere Auffassung, dort geschaffen werden wo gebaut wird. Dort wo schon gebaut wurde, ohne vernünftige Bepflanzung, muss dies nachgeholt werden. Es gibt zwischenzeitlich sehr schlank wachsende Bäume, die auch innerörtlich, wo es wenig Platz hat, gepflanzt werden können und die nicht nur für saubere Luft und Abkühlung sorgen, sondern auch die Lebensqualität innerörtlich und innerstädtisch erheblich verbessern.
Im Biologieunterricht scheine ich vor vielen Jahrzehnten nicht so richtig aufgepasst zu haben, da ich das Wort „Gefäßpflanzen“ das erste Mal wahrnehme. Das wir mit Regenwasser künftig völlig anders umgehen müssen, wie die letzten 100 Jahre, wissen wir auch alle, aber es geschieht wenig, um nicht zu sagen fast nichts. Wir brauchen die Pufferung von Regenwasser dringendst und dessen Verwendung für die Bewässerung von Pflanzen und Bäumen. Allerdings auch für eine Versickerung, damit der Grundwasserspiegel nicht noch weiter zurückgeht, wie er bereits in weiten Teilen Deutschlands zurückgegangen ist. Ich bin sehr gespannt, was wir dann lesen werden, in Bälde, über die Maßnahmen, die tatsächlich beschlossen wurden und die dann hoffentlich auch umgesetzt werden.
Ich glaube nicht, dass wir hier große Politik brauchen. Das muss in jeder Kommune, jeder Stadt, ob klein oder groß, von der Verwaltungsspitze und ganz entscheidend vom Gemeinderat, vorangetrieben werden, dann wird es was, dann wird es umgesetzt und dann ist es dauerhaft. Alles andere scheint mir nicht zu funktionieren.
Wenn die einzelnen Kommunen bzw. Städte dafür Fördermittel beim Bund abrufen können, wenn sie das Richtige tun in Sachen innerörtlicher Begrünung, ist dies sehr erfreulich, aber entscheidend ist, dass solche Begrünungspläne erstellt werden. Landschaftsarchitekten können hier mit Sicherheit für jede Kommune geeignete Lösungen ausarbeiten und die Kommune kann diese umsetzen und für den dauerhaften Erhalt dieser Begrünung sorgen. In diesem Zusammenhang bieten sich auch sogenannte Baumpatenschaften an, dass immer derjenige die neu bepflanzte Begrünung bewässert, mit aufgefangenem Regenwasser, der in der Nähe dieser Bepflanzung lebt. Dies führt zur Entlastung kommunaler Haushalte und stärkt das bürgerliche Engagement. Ich finde das gut für uns alle.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 13. Juni 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH