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Bestehende Flächenpotenziale besser nutzen: Mehr Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen bei gleichbleibend hohem Naturschutz

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums und Umweltministeriums und Landwirtschaftsministeriums vom 10. Februar 2022

In Sachen Photovoltaik gibt es jetzt ganz erhebliche Anstrengungen, die gewonnene Strommenge deutlich auszuweiten.

Ich frage mich nur, wie wir das umsetzen wollen. 

Insbesondere entlang von Autobahnen und sonstigen meist überregionalen Straßen, gibt es ja schon einige Zeit solche großen Photovoltaik-Anlagen, wo diese aber aufgestellt sind, wächst unter diesen Photovoltaikanlagen i.d.R. kein Grashalm. 

Wie dies dann mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen ist, weiß ich nicht.

Entlang der A81 ist ein Lärmschutzwall entlang des Gewerbegebiets/Flugfeld, dort ist eine solche große Photovoltaikanlage vor wenigen Monaten entstanden. Das ist gut für die Stromerzeugung, aber mit Sicherheit schlecht für Bienen, Insekten und Pflanzen, die dort einfach nicht wachsen können, da diese weder Licht, noch Wasser bekommen.

Auf begrünten Flachdächern, wie Bauconcept diese häufig baut, stellen wir die Solaranlagen in einem Winkel von 35 Grad auf, damit das Sedum darunter wachsen kann. 

Die meisten Photovoltaikanlagen werden mit einer Neigung von 5 Grad oder 10 Grad aufgestellt, sodass definitiv hier kein Grashalm darunter wächst, somit ist der Gedanke eines begrünten Flachdachs mit seinem großen ökologischen Vorteil ad absurdum geführt.

Ich musste dies erst im Herbst vergangenen Jahres erleben, da wir im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, den wir selbst ausgearbeitet haben, Häuser mit begrünten Flachdächern bauen und dort genehmigte das Landratsamt im Rahmen einer Befreiung eine Photovoltaikanlage auf einem solchem Dach, dort sind von ca. 60 qm begrüntem Flachdach noch etwa 6 bis 8 qm übrig, was tatsächlich noch begrünte Dachfläche ist.

Würde im Rahmen solcher Befreiungen seitens der Genehmigungsbehörde die Auflage gemacht, eine Photovoltaikanlage im 35 Grad Winkel aufzustellen, dann hätte dies sicher eine positive Auswirkung auf die Ökologie des begrünten Flachdachs auf die Umwelt und dann würde auch die Sedum, sowie die Insekten- und Bienenpopulation um ca. 20% geschmälert, dann wären noch 80% da und nicht Null und gleichzeitig hätten wir grünen Strom.

Aber vielleicht wird ja jetzt alles gut, wenn drei verschiedene Ministerien sich um dieses Thema kümmern und dann auch noch das Ganze bezuschussen.

Gärtringen, den 11. Februar 2022

Bernd Geisel
Bauconcept  Projektentwicklung GmbH

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