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Beschleunigung von Netzanschlüssen für Erneuerbare-Energien-Anlagen im Kabinett beschlossen

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 14. September 2023

Man glaubt nicht, was wir alles an Verordnungen und Regelungen haben in Deutschland, die immer wieder zu ändern bzw. zu aktualisieren sind. Das ist im Bereich der Erneuerbaren Energien nichts anderes als z. B. im Bereich des Bauens, wo wir die einschlägigen Normen und Gesetze immer aktuell kennen und auch anwenden müssen, um beim Bau von Häusern alles richtig zu machen.

Es scheint mir eine sehr gute Idee zu sein, speziell für die Energiewirtschaft so viel wie möglich zu vereinfachen, was kleine bis mittlere PV-Anlagen betrifft, da dies, wie es in der Pressemitteilung zurecht steht, der Bereich sein wird, der am schnellsten wachsen wird, d. h. auf Wohnhäusern, auch auf großen Mehrfamilienhäusern, werden PV-Anlagen installiert und auch auf Dächern kleiner und mittlerer Betriebe. Dies hat den entscheidenden Vorteil gegenüber großen PV-Anlagen, die z. B. entlang der Autobahnen gebaut werden, dass man hier davon ausgehen kann, dass immer ein Teil des erzeugten Stroms gleich genutzt werden kann und nicht ins Netz eingespeist werden muss, da das Stromnetz sowieso chronisch überbelastet ist und nirgendwo die Stromkabel, mit denen Häuser und Firmen versorgt werden, stark genug dimensioniert sind, um überall Wärmepumpen zu betreiben und Wallboxen zu ermöglichen. 

Der Ausbau dieses Stromnetzes wird sehr lange dauern. Im Moment habe ich nicht den Eindruck, dass mit dieser gewaltigen Aufgabe überhaupt schon begonnen wurde. 

Das Zertifizierungsverfahren für PV-Anlagen und Stromspeicher soll abgeändert werden, damit es einfacher wird. Ich weiß nicht, welchem Zweck dies dient und wie lange ein solches Zertifizierungsverfahren dauert, aber das, was aktuell auf dem Markt angeboten wird, ist zertifiziert und eine Vereinfachung der Zertifizierung von Stromspeichern für den privaten Haushalt wird nichts an dem Umstand ändern, dass man mit der Technologie noch nicht so weit ist, dass diese Batteriespeicher wirklich empfohlen werden können aus meiner Sicht.

Unsere Regierung wird weiter dafür sorgen müssen, dass die Gasspeicher gefüllt sind. Der Anteil am Gesamtverbrauch liegt beim Strom nach wie vor bei 14 – 15 % des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland, wenn wir diesen Anteil jetzt jedes Jahr um 2, 3 oder 4 % erhöht bekommen, haben wir noch sehr lange einen ganz gewaltigen Bedarf an fossilen Energien wie Gas und Kohle.

Da offensichtlich das Stromnetz, wie oben schon angegeben, nicht so schnell ausgebaut werden kann, wie es wünschenswert wäre und noch viele Jahre dauern wird, darf man nun das vorhandene Stromnetz stärker belasten, d. h. mehr Strom durchleiten, um dieses Manko zum Teil auszugleichen.

Interessant zu wissen wäre, um wieviel nun die Leitungen stärker belastet werden dürfen – 1 % bis 2 % oder 20 % bis 30 %?

Dass es künftig ein zentrales Register gibt, in dem alle zertifizierten Komponenten aus dem Bereich Erneuerbare Energien abgespeichert sind und abgerufen werden können ist wichtig, da dann ein erheblicher „bürokratischer Aufwand“ entfällt und „Dr. Google“ weniger genutzt werden muss / darf. 

Wir sollten abwarten, ob es wirklich funktioniert. Diese Dinge habe ich in Deutschland noch nicht sehr oft erlebt, um nicht zu sagen, nie. Das, was wir im Bereich Hausbau bislang als Vereinfachung „verkauft bekommen haben“, hat sich letztendlich so dargestellt, dass auf anderer Seite „neue Hürden – Vorschriften – aufgebaut“ wurden. Aber vielleicht ist es dieses Mal anders.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 14. September 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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