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Beschleunigter Ausbau der Verteilnetze

Infomail des Landes Baden-Württemberg vom 15. September 2023 

Dass nun endlich der Ausbau der Verteilnetze erfolgen soll, hatten wir ja bereits vor wenigen Tagen auf unserer Homepage eingestellt.

Die Schlusserklärung ist typisch für Politiker, jetzt ist der Netzausbau „plötzlich“ eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geworden, aber wir haben immer noch niemanden der ihn bezahlt. Die Stromnetzbetreiber können diese riesigen Investitionen nicht alleine stemmen, da seit der Strommarkt „geöffnet wurde“ und deshalb kein Netzbetreiber davon ausgehen kann, dass er dann auf „immer und ewig“ Strom an die Haushalte und Firmen liefern kann, die er mit seinem Stromnetz erreicht.

Dies hat für die Verbraucher und natürlich auch für die Gewerbe- und Industriebetriebe die mit Strom versorgt werden den Vorteil, dass über den Strompreis „verhandelt werden“, und der Anbieter gewechselt werden kann, aber auch den Nachteil, dass Investitionen in den Ausbau von Stromverteilnetzen sich nicht mehr langfristig amortisieren können, über den verkauften Strom (üblich war hier eine Amortisationszeit von 50 Jahren), sondern die Amortisierung ist deshalb jetzt darauf abgestellt, dass diese über die Netzendgelte für das Durchleiten von Strom finanziert werden, was nur eine sehr kleine „Gewinnspanne“ ermöglicht, da dies auch die Bundesnetzagentur überprüft und die Preise genehmigen muss.  

Unsere Stromnetze, zumindestens in der Region Stuttgart, wo ich etwas Einblick habe, sind schon längst an ihrer Leistungsgrenze angekommen, auch natürlich dadurch, dass in den letzten paar Jahren viele Ladepunkte für Elektrofahrzeuge installiert wurden und viele Halter eines Elektrofahrzeugs sich, wenn irgend möglich eine Wallbox Zuhause haben installieren lassen, das wird weiter zunehmen, das wollen wir ja, aber dann müssen eben die Stromnetze ausgebaut sein. 

Was sicher sehr ambitioniert ist, ist das Ziel unserer Landesregierung, dass in Baden-Württemberg bis 2030 Wind- und Sonnenstrom der direkt bei uns in Baden-Württemberg erzeugt wird von 5,4 Gigawatt heute auf 30 Gigawatt im Jahr 2030 gesteigert wird.

Was ganz sicher ist, dass wir Dezentral die Gewinnung erneuerbarer Energien brauchen aus Wind- und Sonnenkraft, gerade wegen den Verteilnetzen die nie und nimmer in den nächsten 10 Jahren so ausgebaut werden können wie notwendig, um diese nicht ganz so anfällig für Überlastungen, und um Stromabschaltungen so selten wie möglich zu machen. 

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 18. September 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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