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Belebung von Innenstädten: kostenlose Matching-Software um Leerstand von Gewerbeimmobilien entwickelt und erprobt

Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 21. Februar 2023

Ich finde es ganz hervorragend, dass sich nun unsere Regierung dem Thema Belebung von Innenstädten widmet. 

Ich gehe davon aus, dass dies auch die Belebung von innerörtlichen Lagen in Gemeinden oder kleineren Städten mit einschließt. 

Wenn die Einzelhändler und Dienstleister in den innerörtlichen Lagen oder in den Innenstädten keine Existenzgrundlage mehr sehen, schaffen wir neue soziale Brennpunkte und verlieren ganz gewaltig an Lebensqualität.

Dies zu verhindern, dazu können wir alle beitragen, indem wir unsere Innenstädte mit den Betrieben dort erhalten, indem wir dort einkaufen und nicht alles irgendwo bestellen und dann von einem Paketservice nach Hause bringen lassen.

Dies mag im Einzelfall die richtige Lösung sein, aber den Regelfall sollte dies nicht darstellen.

Eine wesentliche Basis dafür, solche Dinge künftig strategisch richtig anzugehen ist, die Flächen genau zu kennen, wo sie liegen und was sie kosten und welche Art der Nutzung für eine solche Ladenfläche sinnvoll erscheint. 

Ich habe nichts gegen Bäcker, aber ist es unbedingt notwendig, dass es in einer Gemeinde mit 5.000 Einwohnern immer 3 Bäcker gibt + 2 Supermärkte mit eigenem Backshop und einer davon dann auch noch mit einer angeschlossenen Bäckereifiliale?

Bei den großen Städten gibt es Citymanager und Vermarktungsmanager und zukünftig wahrscheinlich auch noch Wohlfühlmanager, die sich mehr oder weniger erfolgreich um solche Dinge kümmern. 

Bei kleineren Kommunen und kleinen Städten ist dies in der Regel die Aufgabe, die der Bürgermeister so „nebenher“ noch mit zu übernehmen hat. Dies ist sicher der falsche Ansatz. Hier sollten die Gemeinderäte beschließen, dass Gelder für eine aktive Wirtschaftsförderung in den Haushalt reinkommen, damit dies von professioneller Seite gemanagt werden kann. 

Bei kleineren Gemeinden muss dies sicher nicht eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter sein, der neu eingestellt wird, sondern es gibt professionelle Agenturen, die sowas machen und die über entsprechende Referenzen verfügen. Diese haben auch wie die Betreiber der großen Shoppingmalls gute Verbindungen zu überregionalen Ketten, die gegebenenfalls auch Interesse an Ladengeschäften innerhalb kleinerer Gemeinden haben und die als Ergänzung für die örtlichen Gewerbetreibenden die innerörtliche Lage beleben können. 

Natürlich müssen auch die Gewerbetreibenden, die eine Laden- bzw. Dienstleistungsfläche im Ort haben, sich darum kümmern und gemeinsame Aktivitäten entwickeln, um das Einkaufserlebnis immer attraktiver zu machen.

In vielen Kommunen, wie auch in Gärtringen, gibt es ein sehr aktives Gewerbeforum, dass auch die volle Unterstützung der Verwaltungsspitze hat, aber dies ist viel Arbeit für diejenigen, die dort ehrenamtlich tätig sind, Aktionen zu planen und durchzuführen, die für die Belebung der innerörtlichen Flächen sorgen.

Das Ganze sollte meines Erachtens nach auch damit verknüpft werden, wie es z. B. auch die Gemeinde Magstadt im Landkreis Böblingen macht, wo die Gemeinde Ladenflächen anmietet und dann etwas günstiger an jemanden vermietet, der sich mit einem Ladengeschäft selbstständig machen möchte und der damit eine wesentliche Erleichterung hat, in die Selbstständigkeit zu starten.

Wir von Bauconcept bauen in aller Regel innerörtlich unsere Einfamilien-, Reihen-, Doppel- und Kettenhäuser, weil wir sagen, von dort aus ist alles gut zu Fuß zu erreichen. Dies sollte dann aber auch so bleiben, sonst wird die innerörtliche Nachverdichtung, die uns seit fast 30 Jahren regelmäßig von der Politik als ideale Lösung vorgegeben wird, nicht wirklich im gewünschten Umfang umsetzbar sein. Seit vielen Jahren krankt es ja daran, dass diese Dinge nicht umgesetzt werden. 

Wir alle können dazu beitragen, dass es für Gewerbebetriebe attraktiv bleibt bzw. wird, innerörtlich tätig zu sein, indem wir dort regelmäßig einkaufen.

Ich möchte hier noch anfügen, was meine liebe Frau Mutter, die leider mit knapp 90 Jahren schon vor ein paar Jahren verstorben ist, mir sinngemäß sagte: Sie beschwerte sich, dass in dem Dorf im Nordschwarzwald mit ca. 1.600 Einwohnern, aus dem ich stamme, alle kleinen Läden, auch der örtliche SPAR, der heute zu Edeka gehört, geschlossen haben und sogar der Metzger zugemacht hat (nur ein Bäcker blieb noch).

Ich sagte ihr, diese Läden haben geschlossen, weil sich alle Leute im Ort so verhalten wie du: ihr fahrt in die Nachbargemeinde in den Supermarkt und kauft dort alles ein und nur das, was ihr vergessen habt, d. h. den Liter Milch oder das Stück Butter, das kauft ihr dann in den kleinen Ladengeschäften ein, die es bei uns im Ort gibt. Davon kann kein Einzelhändler leben, deshalb machen diese den „Laden dicht“.

So einfach kann das Leben manchmal sein.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 22. Februar 2023

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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