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Bauwirtschaft befürchtet Materialmangel

Artikel aus der Böblinger Kreiszeitung vom 19. März 2022 

Der furchtbare Krieg in der Ukraine kostet nicht nur 10.000e von Menschen das Leben, und Millionen von Ukrainern Ihre Wohnung und den Lebensraum, sondern nach Ende des Krieges, das hoffentlich bald sein wird, werden die Menschen in der Ukraine viele, viele Jahre brauchen, um ihr Land wieder aufzubauen.

Zumindestens mir war nicht klar, wie viele Dinge die wir regelmäßig brauchen aus der Ukraine kommen. 

Vorrangig natürlich Lebensmittel, wie Weizen und Speiseöl, aber auch viele Materialien die wir täglich auf unseren Baustellen verarbeiten.

Was noch nicht in diesem Artikel steht der Kreiszeitung ist, dass noch am 18. März 2022 das größte Stahlwerk in Europa, das sich in der Ukraine befindet zerstört wurde. 

Jetzt haben wir alle gehofft, dass der Stahlpreis die Tendenz beibehält und leicht fällt nachdem er während der Pandemie 2021 erst sehr stark angestiegen ist mit weit über 50 %, aber wenn jetzt eine so große Produktionsstätte für den Stahl wegfällt bedeutet dies nicht zwingend, dass wir weniger Baustahl auf unseren Baustellen bekommen, aber ganz sicher bedeutet es eines, die Preise werden ganz gewaltig nach oben gehen, mit dem Argument, das Werk in der Ukraine fehlt.

Selbst wenn es ein riesiges Werk ist werden wir sicher nicht mehr wie 1 % bis 2 % der europäischen Stahlproduktion dort her kommen, aber wir werden mutmaßlich dann eine Preiserhöhung auf den Baustahl bezahlen der gewaltig ist. 

Solche riesigen Preissteigerungen sind gesichert nicht erwartet und schon gar nicht kalkuliert. 

Dass wir Bitumen nicht nur im Straßenbau brauchen, sondern auch auf unseren Dächern und zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit wird häufig unterschätzt, ich bin mir fast sicher, dass im Hochbau mehr Bitumen verbraucht wird wie im Straßenbau.

Dass die Spritkosten auch für Handwerksunternehmen gewaltig gestiegen sind, kann jeder nachvollziehen, aber auch das sind hohe Mehrkosten für Handwerkerbetriebe, die nicht wirklich so zu erwarten waren und schon gar nicht kalkuliert.

Bleiben Sie gesund.

Gärtringen, den 19. März 2022

Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH

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