Aktuelles / Pressespiegel
Baden-württembergische Wirtschaft trotzt der Krise
Pressemitteilung der IHK Region Stuttgart vom 14. Februar 2023
Die IHK stellt hier sehr anschaulich dar, wie es unserer regionalen Wirtschaft geht, wo die Dinge sind, die sich noch verbessern müssen und wo wir schon wieder (fast) zufrieden sein können.
Die IHK-Präsidentin Frau Breuning hat deshalb auch zusammenfassend diese Wirtschaftszahlen so interpretiert: Die Unternehmen sind mit einem blauen Auge davongekommen.
Dass die hohen Energiepreise im Jahr 2022 sich ganz stark auf die Gewerbebetriebe und die Industrie ausgewirkt haben und natürlich auch auf die privaten Haushalte wissen wir ja alle schon, aber insbesondere was den Gaspreis betrifft, haben wir nun eine erhebliche Reduzierung um rund 80 % gegenüber dem Höchstwert von 2022. Diese wird hoffentlich auch bald bei denjenigen ankommen, die Gas verbrauchen.
Den Fachkräftemangel müssen alle kleinen und großen Betriebe in der Industrie und in jedem Handwerksunternehmen damit begegnen, dass mehr junge Menschen davon überzeugt werden müssen, dass das Erlernen eines Handwerksberufes auch einen höchst attraktiven Lebensweg erwarten lässt und nicht „nur“ ein Studium.
Ob hier die Politik unbedingt mehr Hausaufgaben erledigen muss, weiß ich nicht. Ich denke, das ist vorrangig die Aufgabe der Betriebe, aber die richtige Weichenstellung bei der Zuwanderung von Fachkräften muss die Politik angehen. Das tut sie aber ganz offensichtlich jetzt endlich.
Dass wir mehr Ganztagsbetreuung in Schulen brauchen und KiTa-Betreuung, wissen wir alle. Aber hier die Versäumnisse der letzten 20 Jahre in 1 – 2 Jahren aufzuholen ist schlicht nicht möglich. Man muss sich auch klar vor Augen führen, dass die Bereitstellung eines Kindergartenplatzes jede Kommune ein Mehrfaches von dem kostet, was die jeweilige Familie jeweils bezahlen muss.
Das ist auch gut so, aber das heißt auch, der Bund und das Land müssen hier die Zuschüsse an die Kommunen erheblich erhöhen, damit dieser Ausbau der Kinderbetreuung in Kindergarten und Schule überhaupt finanziert werden kann.
Dass die Geschäftslage in unterschiedlichen Branchen unterschiedlich ist, ist nichts Neues. Dass wir nach wie vor noch Lieferkettenprobleme und überzogene Preise wegen der gestiegenen Energiekosten haben, wird sich sicher noch ein paar Monate halten, aber ich denke, hier zeichnet sich eine Besserung ab.
Was erfreulich ist, dass nur noch 20 % der IHK-Mitgliedsbetriebe die Zukunft eher pessimistisch sehen, das war vor wenigen Monaten noch ein völlig anderer Wert.
Dass es eine Sonderkonjunktur der Bauwirtschaft gegeben hat lese ich heute zum ersten Mal.
Der Wegfall der Wohnbauförderung ist schon einige Zeit her. Es wurde ja lediglich noch im Januar 2022 die fehlgeleitete KfW55-Förderung gestrichen, da hier Steuergelder in ganz erheblichem Umfang, d. h. mehrere Milliarden Euro, schlicht und ergreifend verschwendet wurden, da nicht nur die Familie, die sich ein Einfamilienhaus gebaut oder eine Eigentumswohnung gekauft hat, die Förderung bekommen hat, sondern auch derjenige, der sich ein 17 qm großes Mikroappartment zur Kapitalanlage hat erstellen lassen.
Ob Corona wirklich ganz überwunden ist, wie die IHK denkt, weiß ich nicht. Was ich vermisse bei den Geschäftsaussichten ist, es wird hier – wenn ich es nicht überlesen habe – mit keinem einzigen Wort zum Ukrainekrieg und dessen Folgen Stellung genommen.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 15. Februar 2023
Bernd Geisel, Bauconcept Projektentwicklung GmbH