Aktuelles / Pressespiegel
Ministerin will Baukosten halbieren
Artikel aus den Stuttgarter Nachrichten vom 16. Juni 2025
Unsere neue Bundesbauministerin, Frau Verena Hubertz hat BWL studiert und auch einen Masterabschluss gemacht und sich dann profiliert durch eine Start Up Gründung und hat erfolgreich eine Koch-App entwickelt und betrieben.
Normaler Weise würde ich jetzt schreiben, hier ist der „geballte Bausachverstand in Amt und Würden“.
Der/die Bundesbauminister(in) muss natürlich nicht zwingend eine Technikerin, oder ein Architekt oder Bauingenieur sein, jemand mit kaufmännischen Fähigkeiten ist hier sicher auch gut geeignet, wenn derjenige mit dem notwendigen Sachverstand alle Bauvorschriften und Normen die wir haben auf ihre Notwendigkeit hin überprüft und vielleicht vereinfacht und dabei auch noch entscheidend verbessert.
Wir haben aber sicher keine Entwicklerin einer Koch App benötigt, die uns erzählt, dass wenn man Gebäudeaußenwände in der Fabrik herstellt, dies 30 % bis 40 % der Kosten einspart.
Fertigwandanbieter gibt es in Ziegelindustrie mindestes schon 40 Jahre und von Holzrahmenbau spezialisierte Firmen schon etwa 100 Jahre.
Warum werden dann diese Wände nicht bei jedem Bauvorhaben eingesetzt?
Da einfach die 30 % bis 40 % Kostenersparnis gar nicht stimmt, und dann noch erhebliche Transportkosten dazu kommen.
Bei Massivhäusern werden großformatige Außenwandsteine eingesetzt, die schnell zu verarbeiten sind.
Bei Bauconcept Reihen- und Doppelhäusern brauchen drei Rohbaumitarbeiter 2 Tage um ein Geschoss hochzumauern.
Wenn wir diese Wände als vorgefertigte Wände auf die Baustelle anliefern lassen würden, bräuchten wir für ein Stockwerk mindestens zwei Tiefladertransporte, wobei ein Tieflader Kosten pro Tag von mindestens € 1.200 netto verursacht, d. h. selbst wenn das Fertigteilwerk für die Wände nur 150 km bis 200 km von der Baustelle entfernt wäre, sind zwei Tieflader notwendig um die Wände an einem Tag anzuliefern, damit sie gleich versetzt werden können.
Das heißt wir haben rund € 2.400 Kosten für den Tieflader, natürlich inklusive Fahrer und dann versetzen die drei Mitarbeiter die vorher gemauert hätten, diese Fertigteile und brauchen dazu dann nur einen Arbeitstag und nicht zwei, wie wenn sie konventionell gemauert hätten.
Das heißt es gibt keinerlei Einsparung und der Hersteller der Fertigwände müsste auch noch kostenfrei arbeiten.
Das ist die einfache kaufmännische Erklärung dafür, dass großflächige Außenwandelemente im Massivbau wenig, bis keine Verwendung finden, weil sie erheblich teurer sind wie die vor Ort gemauerten Wände.
Aber das wird sicher unsere Bundesbauministerin in den nächsten Wochen und Monaten auch noch erfahren, wenn sie mit kompetenten Leuten spricht, die wissen wie man ein Haus kostengünstig erstellen kann.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 17. Juni 2025
Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH