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Expertenrat für Klimafragen: Klimaziele bis 2030 erreichbar – trotzdem besteht Handlungsbedarf
Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums vom 15. Mai 2025
So wirklich Neues können wir vom Expertenrat für Klimafragen noch nicht hören, was vielleicht auch sein Gutes hat.
Dass unsere Luft etwas besser geworden ist, weil die Industrie weniger Schadstoffe in die Umgebung abgegeben hat wie erwartet, liegt sicher daran, dass in der Industrie Maßnahmen gegen den Klimawandel jetzt beginnen zu wirken, aber natürlich auch daran, dass aufgrund der momentanen Lage der letzten 3 Jahre eben viel weniger produziert wurde, und wir quasi ein Nullwachstum hatten die letzten 3 Jahre, Quartale dazwischen sogar mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung.
Unsere Probleme sind aber nach wie dieselben, wie seit vielen Jahren und beim Verkehr und beim Bau werden die Ziele nicht, bzw. nur schwer und zu spät erreicht werden.
Unsere vorherige Regierung hatte hier noch das Gesetz geändert und es ermöglicht, dass verschiedene Sektoren miteinander verrechnet werden, dies ist zum damaligen Zeitpunkt schon auf harte Kritik gestoßen, wobei diese „Schönrechnerei“ nicht für das Europäische Gesetz gilt, das heißt unser neuer Bundesumweltminister, Herr Carsten Schneider hat eine große Aufgabe, nämlich insbesondere beim Verkehr den CO2 Ausstoß deutlich zu reduzieren. Das wird sicher nur mit noch mehr zugelassenen E-Autos möglich sein.
Es wird wohl, so meine Einschätzung, ohne Anreize zu keiner wesentlichen Belebung kommen, wobei ich denke, dass neben dem Ausbau der Ladesäulen, insbesondere Schnellladesäulen ganz wichtig ist, dass der Strompreis für E-Fahrzeuge reduziert wird, so wie er jetzt auch für die Industrie reduziert wird.
Wenn der Käufer eines E-Fahrzeugs bei den Betriebskosten erheblich sparen kann, dann wird seine Bereitschaft sein bisheriges Diesel- oder Benzinfahrzeug gegen ein E-Auto zu tauschen erheblich größer sein..
Jedes zweite in Deutschland neu zugelassene Fahrzeug ist ein Firmenfahrzeug, wenn dann auch wieder die reduzierte Besteuerung des Eigenanteils bei privaten Fahrten mit dem Geschäftswagen nur 0,5 % statt 1 % des Kaufpreises beträgt wird dies zu einem Aufschwung führen, der auch der Automobilindustrie hilft, dort Arbeitsplätze zu sichern und ggf. neue, zusätzliche schaffen.
Dass wir weniger Ackerland zu Wohnbauland machen sollten, beschließen wir regelmäßig seit Ende der 90er Jahre auf allen politischen Ebenen, und wenn es dann um die innerörtliche Nachverdichtung geht, erleben z. B. wir bei Bauconcept manchmal unser blaues Wunder, jeder sagt, das müssen wir unbedingt machen mit der innerörtlichen Nachverdichtung um ressourcenschonend zu sein und nicht weitere Flächen zu versiegeln, und dann habe ich zumindestens manchmal den Eindruck, dass solche Dinge zerredet werden, jeder sagt das ist prima, das sollten wir machen und bei der Umsetzung gewinnen immer wieder „die Bedenkenträger“ die Oberhand.
Wo ein sehr großes Potenzial im Baubereich „drinsteckt“ sind Gebäudesanierungen. Neue Gebäude sind bereits alle hochgedämmt und werden mit effizienten neuen Heiztechniken erstellt, inklusive Photovoltaik, aber die vielen Millionen Bestandswohnungen in Deutschland, die noch aus den 50er, 60er, aber auch aus den 70er Jahren stammen bieten ein riesiges Potenzial zur Energieeinsparung und damit der CO2 Vermeidung.
Es wird häufig vergessen, dass wir erst Ende der 80er Jahre eine sogenannte Heizanlagenvorordnung bekamen, d. h. den Vorgänger der heutigen Verordnungen, wie jahrelang die EnEV und jetzt seit ein paar Jahren das GEG, manchmal auch Heizungsgesetz genannt.
Bis zum damaligen Zeitpunkt – bis Mitte der 90er Jahre - waren 25 cm starke Außenwände aus „Wärmedämmsteinen“ z. B. leichtes Ziegelmauerwerk „das non plus Ultra“.
Die Fenster hatten Dämmwerte wie wir sie uns heute gar nicht mehr vorstellen können, d. h. wir erreichen heute Werte die noch maximal bei einem Viertel dessen liegen, was Fenster in den 90er Jahren, als Wärmedurchlass hatten.
Auch beim Thema Dachdämmung lässt sich die Veränderung im Neubau in den letzten 30 Jahren sehr deutlich machen, in den 90er Jahren noch hatten wir eine Dachdämmung mit 10 cm Stärke, mit einer Wärmeleitzahl (WLG) von 040 oder schlechter, heute haben wir 22 cm Dachdämmung bei einem Wärmedurchgang der bei 032 bei der Weichfaserdämmung liegt und bei WLG 023 bei den Dämmplatten die bei den begrünten Flachdächern ausgeführt werden bei Bauconcept.
Diese Zahlen zeigen deutlich, welche Maßnahmen bei den Bestandsgebäuden in Deutschland notwendig sind, um die Klimaziele zu erreichen, weitere Verbesserungen beim Neubau sind noch in sehr begrenztem Umfang möglich. Auch wir bei Bauconcept setzen diese Dinge um, und diese haben leider keine große Auswirkung auf den gesamten Bereich Wohnen, da im Mittel nur 250.000 bis 300.000 Wohnungen im Jahr neu gebaut werden, wir aber etwa 25 bis 30 Millionen Bestandswohnungen haben in Deutschland.
Wir werden beim Neubau klimafreundlicher durch Recyclingbeton, durch Zement und Gips der mit grünen Wasserstoff hergestellt wird, auch im Bereich der Dämmstoffe, d. h. deren Produktion wird es durch die erneuerbaren Energien noch Fortschritte geben, die wir bei Bauconcept selbstverständlich umsetzen werden.
Bleiben Sie gesund.
Gärtringen, den 20. Mai 2025
Bernd Geisel
Bauconcept Projektentwicklung GmbH